Budapest im Juni 2014

Budapest1Das war mein zweiter Trip nach Ungarn, vor 40 Jahren war ich schon mal da 😉 Auch damals gab es nur einen einzigen Tag in Budapest, dafür 2 Wochen am Balaton und in Komló und Pécs. Unterschiede kann ich nicht beschreiben, die Erinnerungen sind doch mehr als blaß. Die Fahrt war lang und hinter den Hügeln von Tatabanya (wo sich der österreichische Radiosender rauschend von mir trennte) sah das Land endlich so aus, wie ich es in Erinnerung hatte: Ein riesiges fruchtbares Tal umrahmt von grünen Bergen! Die Autobahn ist die Mautgebühren wert und wird befahren von modernen ungarischen, slowakischen, tschechischen Autos …. und unzähligen Kleintransportern aus Rumänien – eine echte Transitstrecke. Warum es generelle Geschwindigkeitsbegrenzungen in Österreich und Ungarn gibt, weiß ich nun auch: Man merkt nicht sofort, wie klein diese Länder sind! Immerhin habe ich die halbe Fahrt bis Passau gebraucht und mit den letzten 500 km war ich dann schon durch’s Ösiland durch und in Budapest angekommen!

Ich fange mit dem Fazit an: Budapest ist eine tolle Stadt, aber zumindest im Hochsommer mit Hund nicht zu empfehlen! Für Hunde ist es vor allem anstrengend, denn es ist laut, stickig, staubig, trocken und voller Menschen. Ich war mit Lucie dort, weil der Vater ihrer nächsten Welpen dort lebt … zum großen Glück für ihn nicht mitten in der quirligen City, sondern in einem der netten Außenbezirke. Aber natürlich konnte ich mir eine kleine Tour zu den touristischen Höhepunkten nicht verkneifen 😉

wirklich zum Knutschen ;-)

wirklich zum Knutschen 😉

Für Collies ist Budapest eine besondere Herausforderung: JEDER hatte zumindest im Vorbeigehen eine Hand am Hund, denn jeder kennt Lassie und deshalb muß man nicht fragen, ob Antatschen für den Hund ok ist. Besonders asiatische Touristen brechen in begeistertes Vogelgezwitscher aus, wenn sie einen Collie sehen. Dann werden die Fotoapparate zu Höchstleistungen gefordert und jede Kopfdrehung des Hundes wird dokumentiert. Wenigstens sind so aber alle Hände beschäftigt und grapschen nicht ins Fell. Eine sehr angenehme Ausnahme waren junge Leute, die sich im Gespräch (my english is horrible) dann als Studenten aus Chemnitz heraus stellten (Hallo … schickt Ihr mir noch ein paar Fotos per Mail?)

Sehr angenehm fanden wir beide es, daß wir überall direkt mit der Speisekarte auch unaufgefordert einen Napf mit frischem Wasser für Lucie bekamen. Das ist anderswo gar nicht so selbstverständlich, wie in Budapest. Etwas problematisch fand ich im Vorfeld die alte Währung. Das hat sich schnell relativiert: Überall waren die Preise in Forint und in Euro ausgezeichnet und ich konnte jederzeit in Euro bezahlen. Daß der Kurs vermutlich nicht besonders günstig für mich war, tat dem Spaß keinen Abbruch: ich war halt etwas geiziger beim Trinkgeld 😉

Budapest2Ansonsten hat sich mir sehr oft der Vergleich mit Paris aufgedrängt: Ein breiter Fluß zieht sich mitten durch und die Touristenattraktionen liegen an beiden Ufern malerisch drapiert. Die vielen imposanten Brücken laden dazu ein, das Gebiet im Kreis zu erkunden. Die meisten Gebäude sind weiß und überall locken Türme, die zugehörigen Gebäude von Nahem zu bewundern. Die Kamera bräuchte man kaum einpacken, denn schon ist da das nächste unglaubliche Motiv – vom Dauergebrauch wird der Apparat aber auch gut staubig! ( Lucie’s Kragen war bereits nach 20 Minuten nicht mehr weiß …. am Ende war der ganze Hund grau) Ab und an sollte man sich dennoch umdrehen, man steht eventuell einem Touristen-Kollegen im Bild und das einzigartige Foto machen gerade ein Dutzend andere auch. Also, auch bei den Touristenmengen braucht sich Budapest nicht hinter Paris zu verstecken! Ich hoffe ja trotzdem, daß meine Fotos nicht zu langweilig sind und ich das eine oder andere Motiv erwischt habe … Leider hatte ich vorher keinen Stadtführer gelesen und hinterher mag ich das nun auch nicht mehr, sonst ärgert mich vielleicht, was ich alles verpaßt habe! Die Fotos sind also durchnummeriert, wenn mir kein lustiger Kommentar eingefallen ist – vielleicht mag jemand mir die korrekten Texte dazu schreiben?

Angenehmer als in Paris waren die Preise.  Nur 80 Cent z.B. kostete im tiefsten Touristengewimmel eine Kugel Eis. Soviel nimmt unser mobiler Italiener hier im Dorf auch schon! Und ich hatte richtiges Glück: Sonntags sind die Parkplätze gratis und man findet sogar welche! Wer wie ich mit einem richtig großen Auto anreist, sollte allerdings zumindest das Parkhaus unter der Basilika meiden. Mein Auto war zu groß für dieses hochmoderne Technikwunder und die Hinweise, was man wo und wie tun muß, sind nur in ungarischer Laufschrift zu kriegen!

rote KircheGewöhnungsbedürftig fand ich die architektonischen Stilbrüche in Budapest, aber offensichtlich gewollt. Die rote Kirche am Fluß fand ich so spannend, daß ich dorthin gelaufen bin. Neben dem großen Schild „Tourist STOP“ an der Tür fand ich ein kleineres. Das klärte mich auf, daß dieses Gebäude sehr jung ist und den Stil nur nach empfindet. Gut, mein Empfinden war nach dem großen Schild etwas gestört, denn ich liebe sakrale Bauten und kann mich darin durchaus bewegen. Mont-Martre und Notre-Dame hatten kein Problem, daß ich beim Gottesdienst still in den hinteren Reihen saß …. Dafür saß ich dann in der ersten Reihe eines kleinen Bistros an einem der seltenen grünen Plätze und die Limo war hervorragend! Perfekt wäre es gewesen, wenn die Müllkörbe nicht übergelaufen wären …. jaja, ich habe immer was zum Meckern 😉

Budapest81Richtig Freude hatte ich an den vielen historischen Straßenlaternen und die weniger ausladenden hatte man mit Blumenkörbchen reichlich bestückt. Der große Adler am Schloß wirkte von weitem noch viel majestätischer, als direkt davor …. und da war dann sogar noch ein liebevoll gepflegter Trabant in einer Nebenstraße geparkt. Es gab ein Denkmal für grüne Männchen, ich vermute, es waren die ersten Alien-Touristen in der Stadt. Die hatten bestimmt auch den Bus zum Wasserfahrzeug umgerüstet und der Stadt geschenkt ….

Wie Paris ist auch Budapest in durchgehend nummerierte Bezirke eingeteilt, von innen nach außen wie ein Schneckenhaus. In jedem Bezirk kommen bestimmte Straßennamen immer wieder vor. Wer mit Navi fahren will, sollte also zusätzlich die Bezirksnummer kennen. In den Außenbezirken gibt es auch Straßen, die den Programmierern des VW-Navi zu unbedeutend erschienen sind. Obwohl schon mehr als 50 Jahre bestehend, waren sie namenlos. In einer solchen Straße wohnte der Rüde für Lucie … *seufz*

Unsere kleine Pension lag im 22. Bezirk. Es war eine Töpferei, die mit den Räumen im oberen Stockwerk noch ein paar Cent dazu verdient. Budapest an sich ist staubig, wer sich noch eine Töpferwerkstatt dazu vorstellen mag …. aber es war nett gemacht und alles da, was man braucht.

Einen direkten Link konnte ich nicht finden, also muß es die direkte Buchungsseite tun. Die Fotos dort sind sehenswert! Keramiapark

Pensions-ZiegenAm Haus lebte noch ein kleiner Zoo mit 2 lustigen Hunden, Ziegen, Kaninchen, Puten und einem Strauß! Dazu jede Menge an Tomaten, Salat, Aprikosen … kaum vorstellbar, daß nur 12 km weiter eine Millionenstadt pulsiert. Der Blick aus dem Fenster war völlig unerwartet 😉 Der Kaffeeautomat machte Wasser-Kakao, egal auf welchen Knopf man drückte … aber Kaffee sollte man sich nach Ungarn eh selber mitbringen. Ich war auf der Rückfahrt durch Österreich richtig glücklich mit den Automaten der ASFINAG …. wer hätte das gedacht 😉

Nun also, wir waren 3 Tage unterwegs (je 12 Stunden für die einfache Entfernung von 1.004 km inkl. Pausen) und haben hoffentlich alles mitgebracht … zumindest die Salami liegt nun im heimatlichen Kühlschrank. Den Rest liest man vielleicht bald unter „Trächtigkeit Lucie 2014“   😉

Lucie in the Sky

Lucie in the sky with Hirto

Das sind nun – recht unsortiert – meine Eindrücke aus Budapest!

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Danke, liebe Eszter, für das „Händchenhalten“ aus der fernen Schweiz. Ohne Dich hätte ich mich nicht so mutig in die fremde Großstadt gestürzt!

2 Kommentare zu “Budapest im Juni 2014

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