Bärenkinder in der fünften Woche

Jedes Mal gibt es einen bestimmten Wochentag, an dem ich morgens aufwache und neue Welpen habe! Bisher war das meist der Tag der Geburt … dieser Wurf kam an einem Samstag. Der Tag, an dem eine neue Seite im Entwicklungstagebuch aufgeschlagen wird, ist immer der Dienstag! Vor einer Woche haben die Kleinen gerade erst der Flasche entsagt, jetzt war den Großen der Wurfraum zu eng *UPS*

Die neue Woche brachte also einen großen Umzug und meine letzte Chance auf nette Gruppenfotos habe ich gnadenlos genutzt. Es klappte so gut oder schlecht, wie bei allen Gruppenaufnahmen: Irgendeiner guckt immer nicht gut und rote Augen gingen auch reihum. Soll sich doch jeder seinen Lieblingswelpen auf einem gelungenen Schnappschuss angucken 😀 Ich liebe sie alle, immer!

Und endlich, endlich gab es SONNE für die Kinder! Der Februar 2016 wird mir für immer als eklig feucht-kalt in Erinnerung bleiben. Die Kleinen lernten die frische Luft tatsächlich zuerst auf dem überdachten Balkon auf dicken Daunendecken kennen. Kurze Ausflüge in graues Draußen …. als endlich SONNE im Wetterbericht verkündet wurde, wurde im Hof eine Sonnenbadestation für Welpen eingerichtet: Auf die wärmste Stelle wurden Isomatten gelegt und ein kleiner Auslauf improvisiert. Die Kleinen fanden die Isomatten lecker und die streichelnden Nachbarn nett. Nach nur knapp 30 Minuten waren sie müde, wie lange nicht mehr 😉

 

Bärenkinder bekommen Namen

Höchste Zeit, den Zwergen Namen zu geben … Spitznamen haben sie schon lange. Für die Ahnentafel sind die eher nicht geeignet, besonders weil sie nicht mit „E“ anfangen. Also waren Einzelfotos angesagt und wir brauchten einen Hintergrund, vor dem sie sich gut abhoben. Unsere neue Wurfkiste ist zwar toll, aber die dunklen Wände sind für Welpen in Tricolour absolut ungeeignet. Ich nehme es vorweg: der rote Pullover wanderte danach in den Müll. Solche Fotos wird es niemals wieder geben 😀

E Nr1aBeginnen wir mit „Nr.1“. Tatsächlich ist sie die Erstgeborene, nachts um drei startete sie mit 322g ins Leben. Sie fiel mir in die Hände und ich dachte ganz laut „MEINS“. Noch schöner als sie konnte wohl kaum ein blaues Mädchen werden, schon gar nicht im gleichen Wurf! Nr.1 war also in doppelter Hinsicht der richtige ‚Name‘ … und in der Ahnentafel steht nun Liaison Eluveitie (gesprochen El-weity). Den Namen haben wir von einer Folk-Metal-Band aus der Schweiz geliehen.

E Hummel aAls dieser Welpe auf die Welt kam, habe ich sofort gehofft, daß es ein Rüde ist. Mit solchen kräftigen Farben wird das mal ein prächtiger Collie-Mann. Papa Bär hat bei seiner Zeugung wohl an seinen Bruder Freddy gedacht: Beide haben kräftige Farben, ein ganz bezauberndes Gesicht und sogar ein ähnliches Wesen. Die Freddy-Kopie ist wirklich gut gelungen. Mit 346g startete der Prachtbursche um 4:35 ins Leben … der kräftigste Welpe im Wurf! Auf einer Seite trägt er breite schwarze Streifen, wie eine Biene. „Willi“ wollten wir ihn nicht nennen und so wurde er „Herr (dicke) Hummel“. Die schwarzen Streifen brachten ihm auch den richtigen Namen ein: Liaison Earl Grey  … edler Schwarztee in grau 😀

E Trigirl aNur 10 Minuten nach dem Hummelie wurde es dann endlich schwarz. Blau ist nämlich wirklich nicht Lucie’s bevorzugte Welpenfarbe. 332g Geburtsgewicht brachte die bezaubernde Trico-Lady mit auf die Welt und wir ahnten allmählich, warum Lucie so kugelrund durch die letzten Tage gegangen war. Unser „Tri-Girl“ ist absolut bezaubernd und schön gezeichnet. Sie hat sich zu einer kecken, selbstbewussten Dame entwickelt und ist immer die neugierigste im Wurf. Dieses Sahneschnittchen konnte nur einen Namen von uns  bekommen: Liaison Eclair.

E Kleine aWeiter ging es im 10-Minuten-Takt … ich durfte immer noch nicht helfen. Lucie hatte alles unter Kontrolle. Ein kleines blaues Mädchen rutschte mit nur 274g fast von alleine in die Welt. Unglaublich, wieviel Unterschied die 70g zum dicken Hummel das optisch sind.  So zart kam die „Kleine“ auf die Welt, daß ich ein Sorgenkind vermutete und gar nicht sah, wie unglaublich bezaubernd sie ist. Wie vor zwei Jahren ihr Papa, der auch der Kleinste im Wurf war – genauso kämpfte sie sich zur Milchbar und an die Spitze der Gewichtstabelle. Wenn man den Welpenbildern von damals glauben darf, dann ist die „Kleine“ unsere Bärenkopie. Das wäre einfach nur paradiesisch und so heißt sie jetzt auch: Liaison Élysée.

E Blackman aNach dem flinken Trio gönnte sich Lucie eine ganze Stunde Pause. Dann fiel ihr wohl ein, daß ich einen schwarzen Rüden bestellt hatte. Mit 326g reihte sich „Black Man“ in die Reihe seiner dicken Geschwister ein und versuchte lange, möglichst unauffällig zu wachsen und zu gedeihen. Das ist schwierig, wenn man farblich hervor sticht und so beschloss er, bildschön zu werden und die Weltherrschaft an sich zu reißen. Sein Blick ist absolut hinreißend, er strahlt wie ein Stern am schwarzen Nachthimmel. Er ist ein würdiger Liaison Etoile.

E Zorro a„El Zorro“, nach dem „Z“ den sein Kragen auf seinem Rücken malt. Der letzte im Bunde brachte auch noch einmal 336g auf die Waage. Schnell bekam er einen weiteren Namen: „Einstein“, denn er besticht nicht durch seine bunten Beine (eins blau, eins schwarz, zwei weiß), sondern durch Klugheit und ein sehr aufmerksames Wesen. Da hat Papa Bär einen weiteren seiner Brüder kopiert: Wir werden immer wieder an Chevalier erinnert. Unter seinen Geschwistern hält er sich zurück, ist der Denker im Wurf. Sein Name ist Programm: Liaison Éminence Grise.

 

Bärenkinder in der vierten Woche

Die vierte Woche ist tatsächlich etwas besonderes! Quasi über Nacht werden aus den kleinen tapsigen Meerschweinchen richtige kleine Hunde. Auf einmal laufen sie sicher durch die Kiste und drängen hinaus in den Wurfraum, besonders, wenn dort auch noch ein Holzschemel zum Benagen bereit steht 😉

Innerhalb eines einzigen Tages haben alle Bärenkinder die Flasche verweigert … und die erste Mahlzeit aus dem Schälchen geschlabbert. Es ist absolut faszinierend, wie schnell sie begreifen, wie das geht.

Die Wurfkiste verwandelt sich in eine ‚Wühlkiste‘. Das Vetbed wird immer wieder umgegraben. Beim Durchzählen fehlt eigentlich jedes Mal mindestens ein Welpe und die Decke hat eine dicke Beule. Die vierte Woche ist wunderbar ❤

 

Bärenkinder in der dritten Woche

A Fluechtlinge1

Unsere Flüchtlinge 😉

Äußerlich gleicht die dritte Woche der zweiten: Trinken, Schlafen, Wachsen und etwas mehr umher Tapsen. Tatsächlich passieren tolle Dinge! Die Zwerge reagieren aktiv auf Umweltreize. Sie bemerken z.B., wenn man die Tür öffnet  … auch eine andere im Haus 😉

Zeit für neue kleine Reize. So bekamen die Kinder ein Radio und hörten gelegentlich einen Klassik-Sender. Schließlich sollen Kühe bei Mozart ja auch besser Milch geben. Nachdem ich bei einer Fütterung einen ewig langen Beitrag über Pablo Neruda anhören mußte, habe ich spontan beschlossen, die Welpen nicht zu intellektuell zu sozialisieren 😉 Jetzt sind sie ab und an mit SWR3 beschallt. Nun ja, immerhin brachte ihnen der Beitrag aus Chile das zweifelhafte Vergnügen meines Gesangs: “ Venceremos, venceremos, mil cadenas habrá que romper ….“  gute 40 Jahre her, daß ich das zuletzt gesungen hatte. Sie haben es tapfer ertragen!

Lucie hat sich schon ihr Lieblingskind aus diesem Wurf ausgewählt. Sie hat jetzt ihren Ruheplatz außerhalb der Wurfkiste und sehr oft liegt sie dort nicht allein. Es ist immer der gleiche Welpe, mit dem sie dort kuschelt. Wir haben noch nicht beobachten können, ob er ihr folgt, oder sie ihn mit nimmt. Das Bild ist einfach nur rührend ❤ ❤

Bärenkinder in der zweiten Woche

A 6

erfüllte Träume

Die zweite Lebenswoche absolvierten unsere Zwerge völlig lehrbuchmäßig. Sie tranken und schliefen und wuchsen … die Flaschenintervalle vergrößerten sich etwas, mein Schlafdefizit konnte ich allerdings noch nicht auffüllen. Zum Ende der Woche hatte dafür auch der letzte Zwerg sein Geburtsgewicht verdoppelt 😉 Aus den ersten unsicheren Schrittchen der blinden Würmchen wurde richtiges Laufen und sie schauten aus kleinen braunen Äuglein in die Welt. Jetzt waren sie süße pelzige Meerschweinchen. ❤ Den größten Teil ihres jungen Lebens verbrachten sie immer noch schlafend, aber die Wachphasen verlängerten sich zusehens.

 

Bärenkinder in der ersten Woche

A neugeborenMitten in der Nacht schenkte uns Lucie am 16. Januar 2016 sieben Bärenkinder. Zwischen 3:10 Uhr und 6:40 kamen ihre Welpen zur Welt. Ein Kleinstes muß wohl immer dabei sein, aber 274g sind nicht schlecht. Unsere dicke Hummel brachte stolze 346g und die übrigen Geschwister lagen auch über 310g. Alle waren sehr vital und begannen sofort, Lucie’s Gesäuge zu bearbeiten. Wir waren bei der Geburt zufriedene Zuschauer und jetzt begann wieder die schwerste Züchterarbeit: geduldig Warten!

Die ersten 48 Stunden sind die schwersten, die Sterblichkeitsrate in dieser Zeit am größten! Theoretisch weiß man, die Kleinen bringen mit Saugen und Milchtritt die Milchproduktion bei ihrer Mutter erst in Gang. Es ist normal, wenn dabei ca. 10% des Geburtsgewichtes verloren gehen können. Praktisch sind 10% verdammt viel, wenn man die winzigen Würmchen vor sich sieht und die Waage gnadenlos abwärts zeigt. So früh ist Zufüttern allerdings fatal: die Darmpassage für das Kolostrum mit den wichtigen mütterlichen Antikörpern schließt sich sehr schnell, wenn ‚richtige‘ Milch verdaut werden muß. Also sitzt man am Kistenrand und übt sich in Geduld. Wenn dann endlich die Waage gute Nachrichten bringt, hält man die vergangene Zeit für eine Ewigkeit!

A neugeboren2Schnell wurde allerdings klar, daß Lucie nicht genug Milch für alle sieben Kinder hat. So verbrachte ich die erste Woche mit Zufüttern. Alle 2 Stunden rund um die Uhr bekamen die Zwerge ein Fläschchen. Sven half, so gut er konnte: Er bereitete Milch, wusch Vetbetten, kümmerte sich um die Großen … und leider hatte er keinen Urlaub. Füttern durfte ich alleine … die Winzlinge waren ihm zu zart für Männerhände 😀 Jede Fütterung dauerte ca. 1 Stunde, dann konnte ich 1 Stunde schlafen und schon ging es wieder los. Lucie übernahm die Pflege und weiterhin saugten die Kleinen auch bei ihr. Wir beide waren also wieder im Team beschäftigt.

An Fotos habe ich in dieser Zeit kaum gedacht. Da auch Lucie die Kamera an der Wurfkiste nicht mag, habe ich nur ab und an mit dem Handy ‚geschossen‘.

Die Geburt

Warten und Geduld – die wichtigsten Vokabeln im Züchterleben. 63 Tage Trächtigkeit können sich endlos ziehen, besonders, wenn es nur ‚ungefähr‘ so viele Tage sind 😀

Lucie Bob

Lucie mit neuem Look

Wie jedes Mal, so habe ich auch jetzt wieder eine Woche vorher alles rundherum erledigt: Wäsche gewaschen, Laken gekocht, gebügelt und geputzt, Hunde gebürstet … immer den worst case vor Augen, daß ich drei Wochen zu nichts davon kommen könnte. In dieser letzten Woche zieht dann Ruhe ein. Die werdende Mama wird umsorgt und gekuschelt, es hat was von Advent, diese stille Vorfreude. Lucie bekam einen lustigen Bob-Schnitt als ich erfuhr, daß sich woanders ein Welpe im Kragen der Mutter erdrosselt hatte. So verbrachten wir unsere Zeit mit nützlichen und völlig unnützen Vorbereitungen.

Wuki Siebdruckplatte offen

Unsere neue Wurfkiste

Nun – es wäre nicht Lucie, wenn nicht wieder alles durcheinander kommt 😀 Ihre ersten beiden Würfe brachte sie am 60. und am 61. Tag der Trächtigkeit zur Welt. Als sie dieses Mal am 59.Tag mit den Wehen begann, rechnete ich fest mit der Geburt. Mit Matratze und Lieblingskuscheldecke zog ich neben die Wurfkiste, damit ich auch nachts nichts verpassen konnte. Vermutlich hat sich Lucie sehr gewundert, aber sie schlief gerne eingekuschelt in meinen Armen. Ab und an strampelte ein Welpchen unter ihrer Bauchdecke und zauberte mir ein glückliches Grinsen ins Gesicht.

Lucie rund

Lucie in der letzten SSW

Auf Terminvoraussagen per Temperaturmessung habe ich noch nie etwas gegeben. Die Futterverweigerung vor der Geburt ist bei Lucie eine heikle Angelegenheit, erst 6 Stunden vorher frißt sie tatsächlich nichts mehr. Worauf ich mich aber immer verlassen konnte: 5 Tage vor dem Termin kommen die Senkwehen und ich habe sie noch bei keiner Hündin verpasst. Wenn also an Tag 59 die ersten Wehen auftreten, dann werden an Tag 64 Welpen geboren. Ich habe mich mal wieder bestens verunsichern lassen!

So hatte ich eines Nachts einen Alptraum: Ich konnte meine Beine nicht mehr bewegen. Vor lauter Schreck wachte ich auf – und konnte meine Beine nicht mehr bewegen! Darauf lag nämlich Lucie und hechelte Sturm. Vorsichtig befreite ich mich, packte frische Decken und Laken in die Wurfkiste und komplimentierte Madame freundlich dort hinein. Dann ging ich Sven wecken, damit wir gemeinsam die bevorstehende Geburt erleben konnten.

Zurück im Wurfzimmer fand ich Lucie auf meiner Matratze. Aus meiner Lieblings-Kuschel-Webpelzdecke hatte sie ein gemütliches Nest gescharrt in dessen Mitte sie nun hechelnd tronte und ganz klar feststellte, daß sie diesen Platz jetzt nicht mehr verlassen würde. Nach einem kurzen Blick auf die farbige Feuchtigkeit an ihrem Hinterteil verabschiedete ich mich innerlich von meiner Decke und packte mich neben Lucie auf die Matratze. Ohne Wurfkiste gab es wenig Halt für die pressende Hündin und ich bot mich und meine Arme als Stütze an. Lucie konnte wirklich kaum über ihren gewölbten Leib auf den Geburtsfortschritt schauen. Ich hatte dorthin allerbeste Sicht und so zeigte ich ihr an, wann sie nochmals pressen mußte, weil ein Welpe noch nicht vollständig entwickelt war.

Jede Geburt ist anders, diese war besonders, nicht nur, weil wir im Team preßten. Lucie war in ihren vorherigen Würfen schon sehr instinktsicher und ruhig. Jetzt erlebten wir eine erfahrene Hündin und es war großartig, tatsächlich ein Wunder der Geburt. Auch Abstände von knapp 10 Minuten zwischen zwei Welpen meisterte Lucie allein. Sie bestand darauf, daß die Kleinen nach dem ersten Wiegen direkt wieder zu ihr kamen. Da sie alle sieben Zwerge im Liegen entband, konnten die ersten schon an den Zitzen arbeiten, während ihre Geschwister noch auf dem Weg waren. Sven hat in seiner Eigenschaft als Protokollführer sogar notiert, wer mit und wer ohne Eihülle schlüpfte und ob Kopf oder Po zuerst kamen. Die Übersicht über Geburtszeiten und -gewichte steht schon auf der HP.

Danke Lucie, für dieses Erlebnis und sieben wunderprächtige Collie-Babys!

A neugeboren7

Bärenkinder gesichtet

12362944_992871587436658_6406541746674115319_oEs gibt keine Gerechtigkeit in der Natur! So war es sicherlich nicht fair, daß Lucie zum dritten Mal Mutter werden durfte, während die beiden blauen Damen im wahrsten Sinne des Wortes leer ausgingen. Es ist ein verbreitetes Vorurteil, daß man als Züchter seine Hündinnen mit Welpen ‚belastet‘. Das mag auf ausgemergelte Vermehrerhunde leider zutreffen, die für Profit werfen müssen. In einer liebevollen Hobbyzucht erlebt man tatsächlich glückliche Mütter. Auch wenn ich meine Hunde sicherlich nicht vermenschlichen will … es gibt Frauen, die sich aus vollem Herzen auch auf ihr drittes Baby freuen, während andere nach einem gerne auf mehr verzichten.

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Lucie mit ihren ersten Welpen 2012

Lucie gehört zu den glücklichen Müttern. In der Trächtigkeit erhält sie ausgesucht gute Nahrung und das mehrfach am Tag. In der Säugezeit geht es lecker weiter und zwar soviel und so oft sie fressen mag. Lucie ist eine unserer zwei ‚Fressmaschinchen‘. Für gutes Futter tut sie absolut alles. Sie erfüllt auch ihre Mutterrolle, ohne zu übertreiben. Lucie folgt ihren Instinkten und achtet dennoch auf sich. Sie genießt unsere besondere Aufmerksamkeit und gestattet uns dafür, ihr zu helfen. Keiner unserer Collies hütet, keiner ‚arbeitet‘. Sie sind da und werden beschäftigt. Als Mutter hat Lucie eine natürliche Aufgabe, in der sie wirklich aufgeht.

So waren wir sicher, daß unsere Lucie nach 2012 und 2014 nun 2016 ihren dritten und letzten Wurf bekommen sollte. Unsicher waren wir, ob sie unseren Jungrüden als Deckpartner akzeptieren würde. Immerhin ist sie eine sehr erwachsene, reife Hündin und kennt den Bär schon als Welpen. Tatsächlich wurden diese Deckakte zwischen den beiden zu den harmonischsten und schönsten, die ich erleben durfte … und das waren immerhin schon so an die 30 😉 Noch während ich nach Haarbändern kramte, um es dem Rüden im Pelzgewirr etwas zu erleichtern, hatten die beiden sich geeinigt und vereinigt. Lucie liefen wieder Schauer über den Rücken und ich durfte bei ihnen sein, fühlen, kontrollieren und beim abschließenden Hängen Lucie etwas ablenken, die nach 10 Minuten etwas ungeduldig wurde. Beide Hunde waren instinktsicher und wir freuten uns auf ‚Kinder der Liebe‘ – entstanden am 13.November 2015, einem Tag, der in Paris mit Haß und Zerstörung endete.

US LucieNach vier Wochen konnten wir unsere Neugier nicht mehr zurück halten. Eine Ultraschall-Untersuchung sollte uns Gewissheit bringen und wir bewunderten zum ersten Mal unsere Bärenkinder … als Fruchtblasen auf einem Monitor 😀 Lucies Trächtigkeit verlief ansonsten völlig unspektakulär. Sie zeigte die erwarteten Anzeichen nicht auffälliger, als ihre gerade scheinträchtige Tochter Bluette. Dieser direkte Vergleich war für uns eine sehr interessante Lehrvorführung.

Eine aus Drei

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Velvette

Im vergangenen Jahr hatten wir keine Welpen. Statt dessen haben wir im Frühjahr uns und unseren Collies einen Traum erfüllt und unser hübsches modernes Einfamilienhaus gegen einen Bauernhof eingetauscht. Es ist ein typischer pfälzischer Dreiseiten-Hof mit Pferdestall, Scheune und Pferdekoppel am Hof. Endlich viel Platz, soviel, daß auch meine Schwiegereltern mit einziehen konnten.

Die nächsten Läufigkeiten erwarteten wir im Advent und so blieb genug Zeit für Umzug und Eingewöhnung. Allerdings gerieten wir in Planungsstau, denn nun waren 3 Damen perfekt in Alter und Konstitution für die Mutterschaft. Für alle Drei hatten wir große Pläne und schon längst tolle Rüden ausgesucht. Unser Prinzip bleibt es auch bei sehr viel Platz, daß wir nur einen Wurf gleichzeitig aufziehen und diesem dafür optimale Bedingungen bieten. So kam es zur Wurf-Lotterie im letzten Herbst: Wir konnten uns nicht entscheiden und überließen es dem Zufall, welche Hündin Mutter werden durfte. Gefreut haben wir uns auf jede dieser Verpaarungen!

Die Bedingungen am neuen Standort scheinen super zu sein, denn Amourette wurde

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Bluette

früher als erwartet heiß und so machten wir uns auf den Weg zu ihrem Auserwählten in die ferne Bretagne. Als Bluette später ihre Läufigkeit begann, konnten wir mittels Ultraschall-Untersuchung schon feststellen, daß Amourette von diesem schönen Ausflug keine Welpen mitgebracht hatte. Die zweite Chance auf Welpen wartete also an der Nordseeküste auf uns. Leider schafften die beiden Turteltäubchen keinen Deckakt und als Bluette’s Stehtage vorüber waren, fuhren wir enttäuscht wieder heim.

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Lucie

Die Letzte würde die Erste sein! Lucie wurde als Dritte der drei möglichen Damen heiß. Mit ihr mußten wir gar nicht verreisen, denn wir planten die ersten Welpen von unserem eigenen Rüden, Liaison Chagall ….

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Pizza-Hunde im Hof