Wurfplanung 2024

Diese 3 bezaubernden Jungs sind die Söhne unserer Liese aus dem G-Wurf vom Mai 2020. Leider ist aus der geplanten Wurfwiederholung nichts geworden und im Frühjahr 2023 erkrankte Liese nach dem Decken an einer Pyometra und mußte notoperiert werden. So haben wir nur einen einzigen Wurf und leider keine Tochter von unserer Super-Liese.

Wir sind sehr froh, daß ihre 3 Welpen – Galdur, Gaston und Gigolo – sich zu absolut großartigen Rüden entwickelt haben und alle 3 auch zur Zucht zugelassen werden konnten. Züchten heißt, in Generationen zu denken – und manchmal muß man auch weit um die Ecke denken! Unsere Pläne kreisen jetzt um diese 3 jungen Rüden, die ein Stück von unserer Liese und ihrer Mutter Lucie in die nächste Generation tragen sollen.

Hündinnen im Rudel haben die leidige Angewohnheit, relativ gleichzeitig läufig zu werden. Das ist evolutionsbiologisch sehr sinnvoll, für uns Züchter allerdings sehr schade. Im Frühjahr 2023 zum Beispiel haben wir uns für Liese entschieden und die anderen Damen nicht mit Rüden zusammen gebracht. Das Ende war eine Pyometra und ein Jahr ohne Welpen für uns. Im kommenden Jahr wollen wir uns der doppelten Herausforderung stellen und zum ersten Mal in unserer Züchterzeit zwei Hündinnen relativ gleichzeitig belegen. Da es sich dabei um Mutter und Tochter handelt, die sowieso unzertrennlich sind, werden sich die beiden vielleicht sogar bei der Aufzucht unterstützen. Wir sind sehr gespannt auf diese neue Konstellation und freuen uns sehr auf beide Würfe. Die Väter werden zwei der Brüder aus unserem G-Wurf sein.

Unsere Roxy hat über ihre Mutter sehr interessante italienische Gene in unsere Zucht mitgebracht. Sie ist eine bezaubernde und sehr sanfte Hündin, die man einfach lieben muß. Ihren ersten Wurf hatte sie mit Ch. Liaison Chagall. Geboren hat sie nach ihm im März 2019 ein Einzelkind, unsere Fine, die uns wirklich überzeugt hat. Trotzdem – oder gerade deshalb – wollten wir mehr aus dieser Verbindung sehen und haben die Verpaarung im Herbst 2021 wiederholt. Die 5 Welpen aus unserem H-Wurf haben uns absolut begeistert. Sie sind so gleichmäßig schön und haben alle einen so ausgezeichneten Charakter, daß wir uns kaum trennen wollten.

Für Roxy wird es der dritte und letzte Wurf sein. Eine weitere Wurfwiederholung mit Ch. Liaison Chagall wäre sicher für alle Welpenfamilien toll, für uns aber züchterisch nicht mehr spannend. Aber wir haben einen Enkel von Chagall, der ihm gleicht wie ein Zwilling. Lieses Sohn Toni ist seinem Großvater nicht nur optisch, sondern auch im Wesen unfaßbar ähnlich. Am 20., 21. und 23.12.2023 haben Roxy und Toni sich gepaart und wir sind unglaublich neugierig, wie ähnlich und auch wie unterschiedlich sich diese Welpen im Vergleich zum H-Wurf entwickeln werden.

Für Fine wird es der zweite Wurf. Sie hat außerordentlich souverän ihre ersten Welpen nach Liaison Gigolo in unserem I-Wurf geboren und betreut. Ihre beiden Töchter sind wundervolle junge Damen geworden auf die wir sehr stolz sind. Am 12. und 14. Dezember 2023 durfte sie Ch. Liaison Galdur besuchen. Gigolo und Galdur sind beide echte Prachtburschen. Allerdings haben sie sich aus dem Gencocktail ihrer Eltern (Quarterback in Black vom Weidenhof x Ch. Liaison Elysée) etwas unterschiedlich bedient. Unsere Erwartungen sind groß, wie sich das auf die nächste Generation auswirkt.

Wir erwarten also im Februar 2024 zwei Würfe mit echten Liaison-Collies, wie immer in den Farben blue-merle und tricolor. In den Ahnentafeln findet sich natürlich bei allen unsere Königin Velvette und deren Tochter Ch. Liaison Amourette, die im März 2009 als Enkelin von Narwick Silver Blue de Cathiya bei uns geboren wurde und 2024 ihren 15. Geburtstag mit uns feiern wird. Auch Amourettes Sohn, Ch. Liaison Chagall wird in allen Ahnentafeln stehen. Wir sind stolz darauf, daß wir mit Zukäufen von Hündinnen aus fremden Linien die Liaison-Collies in Typ, Gesundheit und Langlebigkeit erhalten konnten. Ob uns das weiterhin gelingen kann, ist bei der aktuellen Entwicklung in der Rassehundezucht nicht absehbar. Vielleicht werden dies die letzten Liaison-Collies sein. Bisher sind zwei Welpen fest reserviert.

Kroatien 2023 (3) Sisenic

Weil wir schon am Sonntag vormittags um 11 Uhr mit der Show in Karlovac fertig waren, sind wir abgereist und haben unser geplantes Urlaubsziel in Sisenic einen Tag früher am frühen Nachmittag erreicht. Auch dieser Wohnmobil-Stellplatz war ein Tipp aus einer FB-Gruppe und wir wurden nicht enttäuscht. Der Empfang war mehr als herzlich, es gab Begrüßungskuchen und viel Hilfe beim Erkunden der WoMo-Technik! Kater Tommy klärte direkt nach der Ankunft mit den Shelties, wer der Herr im Hause ist und die Shelties waren einverstanden. Es gab auch mehr als genug Platz für alle.

Rundherum um diesen wundervollen Platz an der Kukla gab es allerdings gar nichts. Weil ich wenig eingekauft hatte, brauchte ich nur einen Wunschzettel schreiben und es wurde mir mitgebracht, als meine lieben Gastgeber zum Einkauf fahren wollten. Dazu bekam ich frische Eier von freilaufenden Hühnern aus der Nachbarschaft. So wurden kroatische Eier zu meiner ersten selbstgekochten Mahlzeit in meinem Wohnmobil. Jeden Morgen begrüßte mich Bozica mit einem grünen Smoothie aus selbst gepflückten Kräutern – und weil Kochen für eine Person ziemlich blöd ist, wurde ich auch für die warme Abendmahlzeit eingeplant. Tatsächlich fühlte ich mich wie adoptiert.

Wir waren die einzigen Gäste auf diesem riesigen Gelände und die Shelties konnten ordentlich rennen und toben. Das hatten sie auch redlich verdient. Zum Glück haben sie sich nicht weiter für das umher huschende Kleinwild interessiert. Dabei waren auch Marder und so lernte ich, daß der Marder das kroatische Nationaltier ist und die ehemalige Währung Kuna tatsächlich übersetzt Marder bedeutet. Man hat also mit Mardern bezahlt! Nachts verunsicherten mich heulende Geräusche aus der Umgebung. Ich redete mir ein, es wären Nachbarshunde, schließlich hatten wir Vollmond. Tatsächlich erfuhr ich dann, daß es sich um Schakale handeln würde. Ab da blieben die Shelties bei Einbruch der Dunkelheit im Wohnmobil.

Am zweiten Tag kam ein Wohnmobil für eine Übernachtung dazu. Es war ein umgebautes Feuerwehrauto mit H-Kennzeichen aus Deutschland. Ich mußte Fotos machen, das war wirklich ein irres Teil.

Am dritten Tag feierte meine Gastgeberin ihren Geburtstag und ich wurde so herzlich eigeladen, daß ich gar nicht widersprechen konnte. Ehrlich gesagt, wollte ich das auch gar nicht. Vor Jahren hatte ich in Porec erlebt, wie Kroaten feiern und so freute ich mich darauf, dabei zu sein. Um 14 Uhr kamen die ersten Gäste und dann wurde geredet und gegessen bis 18 Uhr. Dabei gab es, wie in Deutschland auch, Gäste die ununterbrochen geredet haben, Gäste die ununterbrochen gegessen haben und welche, die beides gleichzeitig konnten. Meine Grundkenntnisse der slawischen Sprachen haben mich dabei ziemlich im Stich gelassen. Ich glaube nicht, daß sich der Bogen der Unterhaltung tatsächlich von den Katholiken in Konstantinopel bis zu Red Bull Leipzig gespannt hat. Weil aber die meisten Gäste auch sehr gut deutsch sprachen, konnte ich mich zwischendurch an den Gesprächen beteiligen.

Fazit: Kroatien hat sich verändert in den wenigen Jahren seit unserem letzten Besuch. Der EU-Beitritt und die Währungsumstellung auf den Euro haben dem Land gut getan. Es ist kein Billigurlaubsland mehr, Kroatien ist in Mitteleuropa angekommen. Geblieben sind die wundervollen Landschaften und die herzlichen und gastfreundlichen Menschen. Geblieben ist auch die leckere herzhafte Küche. Es war ganz bestimmt nicht unser letzter Besuch in Kroatien und wenn es irgendwie paßt, werden wir auch wieder nach Sisenic fahren und grünen Smoothie und leuchtendrote Sonnenuntergänge genießen.

Kroatien 2023 (1): Anreise

Nach ein paar kurzen und einer etwas längeren Fahrt stand nun die erste große Reise mit dem Wohnmobil (Goldie) an. Über Nürnberg-Passau-Graz-Maribor-Zagreb nach Karlovac und zurück über Vrtjoba-Lubljana-Villach-Salzburg-München. Weil es natürlich keine Reise ohne Ausstellungen gibt, wollten wir mit den beiden Sheltie-Rüden die Doppel-CACIB’s in Karlovac (Kroatien) und am folgenden Wochenende in Vrtjoba (Slowenien) besuchen. Die Woche dazwischen war für Relaxen und Blog-Schreiben vorgesehen.

Zwei Wochen im Voraus – und das ist für meine Verhältnisse echt langfristig – habe ich in diversen Apps und FB-Gruppen nach tollen Stellplätzen und Tipps für die Reise gesucht. Mit einem Wohnmobil ist vieles anders, als mit dem Caddy und Hotelreservierungen.

Nun, Leben ist, was passiert, während Du Pläne machst! Am Mittwoch war das WoMo fertig gepackt, Donnerstag morgen sollte es losgehen! Aber Goldie verweigerte den Start. Versuche mit verschiedenen Starthilfekabeln mit Hilfe vom Caddy schlugen fehl, Goldie wurde immer leiser! Die letzte Chance war jetzt ein Anruf beim ADAC. Die gelben Engel sind wirklich die beste Erfindung, seit es Autos gibt! Unser freundlicher Engel begnügte sich nicht mit einfacher Überbrückung, sondern suchte angesichts unserer Reisepläne tatsächlich ausgiebig nach dem Fehler. Am Ende sollte es ein Kontakt an der Batterie gewesen sein, wobei diese auch ihre besten Tage wohl überschritten hatte. Eine Ersatzbatterie in der nötigen Größe hatte er leider nicht dabei. Auf jeden Fall überredete er Goldie zum Starten und wir rollten am frühen Nachmittag endlich los. Der Tank wurde bei laufendem Motor gefüllt und dann begann endlich unsere große Reise. Damit wir nicht wieder unterwegs stehen bleiben, gab es nur kurze Pausen mit laufendem Motor. Während wir also gemächlich in Richtung Süden rollten, telefonierte Sven mit allen Zubehörläden auf unserer Strecke und fand endlich in Passau einen Lieferanten und eine Werkstatt, die den Einbau übernehmen würde.

Die geplante erste Übernachtung auf einem schönen Stellplatz in Vilshofen direkt an der Donau war damit Geschichte. Statt dessen kamen wir um 22 Uhr an der Werkstatt an, wo ich endlich den Motor ausschalten konnte und wir übernachteten. Diese Werkstatt war ein absoluter Glücksgriff! Ich glaube nicht, daß sie noch Werbung brauchen, eine Website gibt es leider nicht. Ich bin wirklich begeistert von Service und Leistung bei Auto Diebetsberger in Passau.. Schon auf dem Hof sah ich die ersten Oldtimer und in der Werkstatt standen noch mehr.

Um 7 Uhr war schon Leben auf dem Hof und eine Stunde später war die neue Batterie eingebaut. Goldie nahm es zur Kenntnis, aber starten wollte sie nicht. Der nächste Verdacht fiel auf einen korrodierten Stecker, der in Handarbeit gereinigt wurde. Als Goldie immer noch nicht wollte, blieb nur noch der Anlasser übrig. Kein Lieferant im Umkreis hatte einen vorrätig, aber was echte Oldie-Schrauber sind, die finden eine Lösung. Der Anlasser wurde ausgebaut und überarbeitet. Tatsächlich startete Goldie jetzt mühelos und war endlich bereit für unser Abenteuer.

Jetzt ging es nur noch in einem Ritt bis Karlovac, denn wir waren ordentlich in Zeitverzug und wollten am Samstag entspannt im Ring stehen.Wir haben es geschafft, aber Thorin war richtig müde und hatte überhaupt keine Lust auf Show. Der Hobbit hat seine Routine genutzt und überzeugt. Den Bericht zur Show gibt es unter „Kroatien 2023 (2) Karlovac“

Kroatien 2023 (2) Karlovac

Dobro jutro Hrvatska!

Die Anfahrt hat einen eigenen Beitrag verdient und der kommt später. Von der Stadt haben wir leider wieder nichts gesehen. Im Süden werden die Shows wirklich sehr, sehr verkehrsgünstig gelegt, was ich bei der Anreise auch wirklich zu schätzen weiß.

Jetzt sind wir da und schauen der Morgensonne und den anderen Ausstellern beim Ankommen zu. Es ist herrlich, nur 10 Meter vom Ring entfernt zu parken und gemütlich Kaffee zu trinken, während andere mit Zelt und Bollerwagen und nervösen Hunden auf den Platz strömen und aufbauen! Ich habe die Camper schon immer beneidet und genieße das jetzt – ohne Schadenfreude, aber vielleicht mit ein bisschen Mitleid. Lange genug habe ich es ja nicht anders gemacht und hatte schon den höchsten Genius-Status bei der großen Hotelsuchmaschine.

Für die perfekt organisierte Show haben die Kroaten wieder die großen Ringzelte aufgebaut. Die findet man auf jeder Show in Kroatien, Slowenien und Ungarn (dort sind die Aussteller im Zelt und die Ringe außen herum). Das Showgelände lag mitten in einem großen Park und die riesige Rasenfläche war englisch kurz. Leider war der frische Schnitt liegen geblieben und ich hatte fast sofort das Wohnmobil voll mit kleinen grünen Schnippselchen. Warum das bei deutschen Ausstellungen nicht so gut klappt, ist ein ewiges Rätsel. In Südeuropa sind die großen Zelte und der akkurat gepflegte Platz schon seit Jahren Standard. Sehr angenehm fand ich auch, daß nach jeder Rasse alle Bewertungen sofort in einem kleinen Körbchen am Ringeingang abgelegt wurden. So konnte man wirklich zügig den Platz verlassen. Ich hoffe, daß ganz viele deutsche Sonderleiter diesen Bericht lesen und sich ein Beispiel nehmen.

Zu meiner allergrößten Freude am ersten Tag gehörte das Wiedersehen mit einer lieben italienischen Sheltiezüchterin … und sie hatte einen besonderen Rüden mitgebracht: Zanza’s Golden Hope Edoardo. Er ist ein unglaublich schöner Sohn von unserem Hobbit und ich fand ihn im Original genauso toll, wie auf den Fotos, die ich regelmäßig bekomme.

Ich hätte ihm das CACIB (=bester Rüde der Rasse) von Herzen gegönnt. Thorin hat das genauso gesehen und ihm den Sieg in der Offenen Klasse großzügig überlassen – oder hatte er doch nur mal wieder keine Lust sich ordentlich zu präsentieren? Der blonde Junge ist immer wieder ein echtes Überraschungspaket.

Der Hobbit hat sich dagegen perfekt gezeigt, wie gewohnt. So hat er völlig verdient die Championklasse mit V1 CAC absolviert und dann im direkten Vergleich mit seinem Sohn auch das CACIB erhalten. Dabei hat sich die nette irische Richterin erst im zweiten Blick entschieden, die beiden Rüden haben auch wirklich eine sehr große Ähnlichkeit und Qualität. Ich war total stolz auf Beide! Mit diesem CACIB hat der Hobbit seine vierte und damit die letzte notwendige Anwartschaft für den Internationalen Championtitel erhalten.

Am zweiten Tag war Edoardo leider nicht noch einmal aus Italien angereist. Dafür war Thorin besser gelaunt und hat die zweite Richterin an diesem Wochenende sehr beeindruckt. Er hat eine tolle Bewertung und V1 CAC erhalten, seine erste Anwartschaft auf den kroatischen Championtitel. Auch der Hobbit hat sich wieder souverän präsentiert und mit dem V1 CAC schon seine dritte Anwartschaft auf den kroatischen Titel erhalten. Dann mußte ich mit beiden Rüden gleichzeitig in den Ring. Ich kannte ja leider niemanden dort, der mit einem meiner Jungs um das CACIB hätte laufen können. Die Richterin hat es mit viel Humor genommen und das CACIB an den Hobbit vergeben und Thorin hat das CACIBres. erhalten.

Das BOB (Best of Breed) ging an beiden Tagen an eine zierliche hübsche Französin, die im Wettstreit dem Hobbit völlig den Kopf verdreht hatte. Mein Französisch hat für eine nette Unterhaltung mit dem Besitzer ausgereicht und ich konnte erfahren, daß das hübsche Fräulein seit ein paar Tagen heiß war. Zur „Strafe“ mußte sie an beiden Tagen in den Ehrenring, wo am Ende der Show die besten aller Rassen aufeinander treffen und wir hatten den restlichen Tag frei. Collies und Shelties haben im Ehrenring eigentlich fast nie eine Chance. Nur für die Ehre dort einzulaufen, ist brotlose Kunst.

Es hätte ein außergewöhnliches Wochenende werden können, wenn nicht der Preis für den Stellplatz mit 40€ pro Tag ärgerlich hoch gewesen wäre.

Außer einem netten Parkplatz und Stromanschluss gab es dafür nichts. Irgendwo soll ein Wasserhahn gewesen sein, die Wasser-Entsorgung war nicht möglich und für alle gab es ein paar Dixies.

Statt dem gewohnten Streetfood-Feeling stand am Rand vom Platz ein einsamer Cateringwagen, der Kaffee und kalte Getränke, sowie Burger und HotDogs verkaufte. Etwas weiter war noch ein Wagen mit Süßigkeiten in allen Farben und Formen. Zumindest der Caterer hat wohl den Umsatz seines Lebens gemacht und in Rekordzeit Fleischklopse und Würstchen gebraten.

Meinen beiden Shelties-Jungs war das aber alles ziemlich egal. Sie entwickeln sich zu echten Camperboys und hatten ganz offensichtlich Spaß an unserem Ausflug.

Wacken 2023

Weil alle fragen, wie unser Wacken in diesem Jahr gelaufen ist und weil ich mir die Enttäuschung aus den Fingern schreiben MUSS und es nicht noch dutzende Male erzählen WILL- hier ist ziemlich wertungsfrei (hoffentlich) unser Bericht.

Die Ticket-Börse für Wacken 2023 öffnete am Rückreisetag vom Wacken 2022 um 20 Uhr. Dank diverser und erwarteter Staus waren wir noch auf der Autobahn und weit von zu Hause. Trotz Handy und Warteschleifen und Funklöchern und Tunnel hatte ich es um kurz nach 21 Uhr geschafft und 2 Tickets für 2023 bestellt und bezahlt, während Sven uns weiter nach Hause chauffierte.

Den Headliner Iron Maiden haben wir da noch für FakeNews gehalten und im weiteren Verlauf jeden dazu kommenden Act gefeiert. DAS würde das Festival unseres Lebens werden, DA ging es nicht nur um Wacken-Feeling, sondern um ein ganzes Metal-Leben im Rückblick geballt in ein paar Tagen. Ein ganzes Jahr in Vorfreude steigerte diese ins Unermessliche!

Die Organisation für zu Hause und besonders für alle zurückbleibenden pelzigen Familienmitglieder war zwar schwieriger, als 2022, aber wir haben auch das geschafft. Dank Christel, Leonie und Ilka konnten wir tatsächlich beruhigt starten. Geplant war die Abreise für den späten Abend am Montag, weil wir auch für 2022 über Nacht gefahren waren und ohne größere Staus morgens um 7 Uhr in Wacken waren. Schon am frühen Abend kamen die ersten Meldungen von gigantischen Staus, von Metalheads, die 20 Stunden lang ohne Pause oder gar Schlaf im Stop-and-Go um Wacken kreisen mußten. Wenig später wurden alle von den Veranstaltern gebeten, ihre Anreise zu verschieben bis am Dienstag morgen um 10 Uhr neue Nachrichten kämen. Wir haben noch eine Matratze in den Caddy gepackt, falls wir irgendwo unterwegs stecken bleiben würden und haben gewartet. Es wurde 10 – es wurde 11 – für 700km kann man nicht bis fünf vor zwölf warten, also sind wir ins Blaue gestartet. Nachrichten kann man ja auch unterwegs lesen. Die letzte Aktion im heimischen WLAN war das Aufladen der Cashless-Pay-Karten.

Unterwegs sahen wir doch das eine oder andere WOA auf Heckscheiben, also waren wir nicht die Einzigen, die nicht noch länger warten wollten. Inzwischen wurde vom Veranstalter ein Anreisestopp kommuniziert.

In Wacken mußte jedes Fahrzeug einzeln mit Traktoren auf den Acker gezogen werden und das dauert einfach länger, als wenn jeder selber fahren kann. Über 50 freundliche Treckerfahrer haben rund um die Uhr gearbeitet. Weil wir gar nicht auf den Acker wollten, sondern ein Quartier bei freundlichen Menschen im Nachbarort reserviert hatten, fühlten wir uns nicht wirklich betroffen. Der Plan war, vor dem ersten Stau raus zu fahren und die Lage von der Seitenlinie zu betrachten, möglichst gemütlich mit Kaffee und Dach über dem Kopf, zur Not auch auf unserer Matratze.

Der erste Stau kam dann früher, als erwartet: Zwischen Walsrode und Soltau-Süd auf der A7 sollte auf 11km gar nichts mehr gehen. Erst später erfuhren wir, daß da ein Schwerlaster verunfallt war und es keinen Bezug zu Wacken gab. Aber wir beschlossen, das ausgefallene Frühstück jetzt am Spätnachmittag endlich nachzuholen. Der Verkehrsfunk brachte noch Vorfreude auf 6km vor dem Elbtunnel und RadioBOB berichtete vom totalen Chaos rund um Wacken. Auch die Sozialen Medien waren voller Berichte von gestrandeten Menschen.

Aber es gab auch unglaubliche positive Nachrichten: Metalheads wurden eingeladen, auf dem Parkplatz am Hamburger Volksparkstadion zu campieren, ein Baumarkt bot trockene Übernachtungsplätze in den ausgestellten Gartenhäusern auf seinem Parkplatz an und unzählige Anwohner räumten ihre Auffahrten und Gärten für übermüdete Metalheads. Der Flugplatz „Hungriger Wolf“ (was für ein Name!!) wurde zur Parkfläche und später sogar zum Wacken-Außenlager inkl. Bändchenausgabe und Shuttleservice. Die Menschen im Norden haben einen völlig falschen Ruf, nicht wortkarg und verschlossen, sondern überaus herzlich und gastfreundlich sind sie.

Von alledem waren wir noch über 200km entfernt und sehr unschlüssig, ob wir weiter fahren sollten um irgendwann vielleicht in tiefer Nacht doch in unserem Quartier in Holstenniendorf anzukommen oder auch zu den Gestrandeten in irgendeinem Stau zu gehören. Es war eine glückliche Eingebung, mich in diesem Moment an Brigitte zu erinnern. Sie wohnt nur ca. 20 km von unserem aktuellen Standort entfernt und bekam eine WhatsApp „Bist Du Hause? Magst Du Besuch haben?“ Zweimal JA und so hatte Brigitte auch Gestrandete aufgenommen. Wir hatten viel Kaffee, viel zu erzählen, ein warmes Bett, ein tolles Frühstück am nächsten Morgen und anschließend noch eine Klangmassage.

Alleine dafür hätte sich die Reise gelohnt! Ich hatte keine Ahnung, was man sich unter einer Klangmassage vorstellen soll und bin mit Neugier und Skepsis in diese Probestunde gegangen. Es war wundervoll und ich mache hier gerne etwas Werbung, sie macht das nämlich inzwischen professionell. Klang- und Entspannungstherapie „Balance“ Brigitte Prescher(öffnet in neuem Tab)

Daß inzwischen auch der Einlaßstopp aus Wacken kam, war eigentlich nur die logische Folge auf alles, was man bisher von dort gehört hatte: Ein brennendes Auto konnte erst nach mehr als einer Stunde gelöscht werden, weil die Feuerwehr den Platz nicht mehr befahren konnte, im Krankenhaus in Itzehoe wurden innerhalb weniger Stunden 17 Knochenfrakturen aus Wacken behandelt, Rolliefahrer konnten gar nicht mehr ins Infield usw., usf.

Ich habe mir eine Menge Fotos aus dem Netz geborgt, um zu zeigen, was auf dem heiligen Acker los war und dabei sind auch welche mit Galgenhumor. Wer am Ende wirklich lacht, wenn die Autos am Sonntag aus dem angetrockneten Schlamm gezogen werden, wird sich noch zeigen. Eigene Bilder kann ich nicht liefern, denn wir sind wieder nach Hause gefahren. Es war nicht fair, daß Fans wie wir, die sich recht brav an die Vorgaben der Veranstalter gehalten haben, jetzt nicht mehr kommen durften, auch nicht ohne Auto. Fans, die um die halbe Welt geflogen waren, saßen auf allen deutschen Flughäfen und kamen nicht weiter, weil die Shuttles ausfielen. Diejenigen, die dreist drauf los sind, feiern jetzt Schlammpartys – diejenigen, die sich auf die Acts gefreut haben, dürfen jetzt Live-Stream auf dem Sofa feiern. Nächstes Jahr ist KEIN Trost, denn diese Ballung von genialen Bands wird es nicht wieder geben!

Zu Hause durften wir dann erfahren, daß weiterhin jeder aufs Festival durfte, der dort ankam. Anreisestopp, Einlassstopp galt nur offiziell und auch zwei Tage später kommen noch Leute in Wacken an und dürfen aufs Gelände. Ich bin gespannt, ob und welche Konsequenzen das noch haben wird.

Polhov Gradec 20.08.2022

Das war die schönste Show bisher in Slowenien und man hat dort wirklich gut organisierte Ausstellungen! Aber hier hat auch das ganze Drumherum gestimmt: ein Parkplatz in unmittelbarer Nähe, das Gelände direkt an einem Biergarten mit leckerer Speisekarte und Holzkohlegrill … und mit vielen alten Bäumen, die mehr als genug Schatten boten. Die Show selbst zog sich über 2 Tage, unsere FCI-Gruppe I war am Samstag eingeladen. Die Menge an Hunden und Ausstellern, die sonst auf einer CACIB wimmeln, war quasi halbiert. Das brachte ausreichend Platz überall und es machte einfach Spaß, sich auf dem Gelände zu bewegen. Das Ringpersonal war auf Zack, der Richter nutzte die vorgegebenen 3 Minuten für die Bewertung pro Hund und das Ergebnis hatte man Sekunden später bereits per Mail auf dem Handy. So manche Show in Deutschland könnte hier viel lernen!

Eigentlich waren für dieses Jahr nur Ausstellungen in Deutschland geplant, aber der Frustlevel ist dabei kontinuierlich angestiegen. Wir mußten einfach mal wieder in die Welt hinaus, also bin ich nur mit dem Hobbit nach Slowenien gefahren. Wir haben in Polhov Gradec ein paar Bekannte aus der Colliewelt getroffen und haben einen Multi-Champion-Sheltierüden mit russischem Stammbaum und französischen Besitzern kennen gelernt. Meine Sprachkenntnisse reichten aus, um über Shelties und Shows zu fachsimpeln. Es war ein richtig schöner Tag und er wurde gekrönt mit einem tollen Erfolg: Zum ersten Mal erreichte der Hobbit nicht nur V1 CAC und CACIB, sondern auch das BOB (Best of Breed). Ganz nebenbei ist er jetzt auch Dolomiten-Sieger. Solche Tagestitel sind wirklich lustig.

Selbstverständlich fährt man danach nicht nach Hause, sondern zeigt seinen Sieger auch im Ehrenring, auch wenn wir abends um 20 Uhr doch schon sehr müde waren. So wurde aus einer geplanten Reise von 24 Stunden ein echter Trip. Wir hatten dann auf der Rückfahrt unendlich viele Staus und waren am Sonntag um 19:45 Uhr wieder zu Hause. Muß man auch mal gemacht haben und es tat der Freude über den Erfolg echt keinen Abbruch.

SIG Koblenz 13.08.22

Die Shetland Sheepdog Interessengemeinschaft e.V. (oder ganz entspannt SIG) richtet beim Boxerclub in Koblenz eine kleine Clubshow aus, die wir nun schon zum zweiten Mal besucht haben. In diesem Jahr waren 21 Shelties gemeldet und vermutlich waren auch etwa soviele Menschen auf dem Platz. Wenige Aussteller hatten 2 Hunde gemeldet und noch weniger waren mit 2 Menschen angereist. Dazu kommt Ringpersonal und Catering, also gut, vielleicht waren wir 30 Menschen.

Die Anreise ist erwähnenswert, denn man sollte schon wissen, daß man vom Navi auf die parallele Hauptstraße geschickt wird, um anschließend den ganzen Weg auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg zurück zu fahren. Parkplätze waren für die wenigen Teilnehmer ausreichend. Um Schattenplätze muß man nicht bangen, es gibt keine.

Auf dem sonnigen Hundeplatz fanden die meisten Aussteller Platz im Schatten eines Wirtschaftsgebäudes und da sich alle Vereinsmitglieder kannten, rückte man dort auch gut zusammen. Einige Bäume am Rand machen Hoffnung auf mehr Schatten in den nächsten Jahren. Der Platz selber hatte kaum noch ein grünes Kräutlein. Leider standen gerade im Ring vertrocknete Gräser in Sheltie-Bauchhöhe. Dem Hobbit war das egal, der Thorin lief (un)lustigen Slalom. Dieser kleine Mann entwickelt sich zu einer echten Herausforderung, irgendwas stört den Prinzen eigentlich immer.

Die Verpflegung wurde vom Boxerclub sichergestellt und war wirklich lecker. Es gab Kaffee, Kuchen und zum Mittag wurde gegrillt. Alle waren super freundlich und am Schluß gab es auch noch einen Kaffee gratis. Hier einfach mal ein herzliches Danke an die Koblenzer für einen gelungenen Tag.

Die holländische Richterin kannten wir noch gar nicht. Sie überraschte vor allem die Hunde mit einem ungewöhnlichen Redeschwall in ihrer Muttersprache. Entsprechend lang waren dann auch ihre Bewertungen, die aber zum Glück auf deutsch. Dabei wurde dem freundlichen und sanften Hobbit bescheinigt, er wäre eigensinnig und stur. DAS habe ich noch nie festgestellt und auch kein anderer Richter hat das je bemerkt. Tatsächlich hat er getan, was er sollte, nämlich sich sehr auf mich konzentriert und sich ganz toll präsentiert.

Nun, die 21 Shelties waren schnell gerichtet. Im Interesse der Hunde hat man die Mittagspause auf die Zeit nach dem Richten verschoben. Alle Shelties waren also im Schatten, als es richtig warm wurde und Richterin und Ringpersonal etwas essen durften. Dann noch ein kurzes Warten auf die Berichte und schon waren wir wieder auf dem Heimweg.

Zusammengefaßt ist das eine kleine nette Show von einem kleinen netten Verein, die man sich durchaus einmal im Jahr gönnen kann.

Lobenswert zu erwähnen ist auch, daß die Ergebnisse sehr schnell auf der Seite der SIG veröffentlicht werden. Ein paar Tage später findet man dort auch ein Foto von jedem ausgestellten Sheltie. Ich hoffe, daß ich dieses Foto von Thorin hier zeigen darf (ansonsten bitte Bescheid geben). Der Hobbit ist leider etwas unvorteilhaft getroffen, aber dieses Bild hier finde ich wirklich toll!

Neunkirchen 24.07.22

Das war mal wieder so ein Datum, an dem ich mich und meine Hunde vierteilen könnte. An diesem Wochenende lockten mich Internationale Ausstellungen in Marche-en-Famenne, Chemnitz und Klagenfurt. Besonders Klagenfurt hatte es mir angetan, bei beiden Richtern hätte ich sehr sehr gerne ausgestellt und die Österreicher sind wirklich sehr nette Menschen. Die Saarländer sind fast genauso nett, sie essen bloß alles mit Maggi. Wir sind nur zugezogene Pfälzer, da darf ich sowas schreiben! Meinen inneren Kampf hat Neunkirchen gewonnen, weil es nur 77km entfernt ist und dort auch ein netter Österreicher als Richter eingeladen war. Für diesen Richter wollte ich dem alten Rettich-Mädchen nochmal den Staub aus dem Pelz klopfen und sie in ihrem geliebten Ring zeigen.

Aber fangen wir von vorne an! Wir sind sehr zeitig gestartet, weil wir schon mehr als einmal durchs Saarland geirrt sind, um das Ausstellungsgelände zu finden. Neunkirchen kannten wir noch nicht und waren für alles gewappnet. Dann war es überraschend einfach und wirklich verkehrsgünstig gelegen. Für 122 gemeldete Hunde gab es aber viel zuwenig Parkplätze, es kommt ja nicht jeder gleich mit 4 Stück, so wie wir. Die Zufahrt zu den Parkplätzen vom Hundeplatz war schon 30 Minuten nach Einlaßbeginn versperrt und die Aussteller parkten entlang der Bundesstraße. Wir hatten Glück auf der Schattenseite zu stehen und noch recht nah am Eingang. Die letzten hatten sicher wenig Spaß mit Gepäck und Hunden auf einer befahrenen Straße, vor allem am späten Nachmittag zurück zum Auto über heißen Asphalt.

Die „HSF Saarpfoten“ erwiesen sich als tolle Gastgeber. Sie verfügen über einen wirklich großen Platz, ein ausreichendes Vereinsheim und nette Menschen, vermutlich Saarländer. Für den verbrannten Rasen konnten sie nichts, aber er war wenigstens kurz geschnitten. Der erste Blick ließ dann aber schon befürchten, was dann auch eintrat: Die Sonne brannte erbarmungslos auf den gesamten Platz und es gab nur schmale Randstreifen mit etwas Schatten. Die 3 Ausstellungsringe waren schön groß abgesteckt, damit jeder sein Gangwerk auch zeigen konnte. Zwei der Ringe durften den schattigen Randstreifen mit nutzen, der dritte Ring leider nicht. Ausgerechnet dort wurden aber die meisten Hunde ausgestellt, denn von den 122 Hunden war die Hälfte beim Österreicher gemeldet, die anderen verteilten sich auf das deutsche Richterehepaar.

Um 10 Uhr begann pünktlich das Richten und Thorin stand mit Startnummer 3 fast sofort im Ring. Eigentlich stand er nur wenig, er saß lieber und Laufen war auch nicht in seinem Plan. Er ist mit 11 Monaten gerade mitten in der Pubertät und der König der Zwerge testet gelegentlich meine Geduld sehr ausführlich! Mit einem Vorzüglich 2 wurde er für diese Glanzleistung sehr fürstlich belohnt. Unser Hobbit hat sich dagegen ganz hervorragend präsentiert. In einer starken Klasse mit gleich vier schönen Champions war sein zweiter Platz ein ganz toller Erfolg, auf den wir wirklich stolz sind. Er konnte damit auch seine Züchter beeindrucken, die danach ausführlich mit ihm Kuscheln konnten.

Nach den Shelties durften die Collies in den Ring. Um 12:30 Uhr stand Ch. Liaison Amourette souverän und sehr präsent in der Veteranenklasse, gemeinsam mit einer knapp 9jährigen Hündin im sonnigsten Ring. Natürlich konnte sie nicht mehr im Vollspeed zwei volle Runden drehen, sie ist 13,5 Jahre und es war inzwischen richtig heiß. Aber das Rettich-Mädchen ist in sehr guter Kostitution, eine Runde hat sie gezeigt und ihre klaren Augen strahlten wie früher im Ring. Sie war glücklich und ich hatte einen echten Gänsehaut-Moment. Vor ziemlich genau 11 Jahren hatte sie in Saarwellingen vom gleichen Richter das BOB erhalten, ihr erstes und unseres auch! Es ist wirklich schade, daß um den Ring herum alle nur mit sich und ihren Hunden beschäftigt waren. Gerade die Veteranen hätten viel mehr Aufmerksamkeit verdient.

Unsere Roxy hat uns den nächsten glücklichen Moment beschert. Nach ihren Welpen war sie noch gar nicht wieder im vollen Fell und eigentlich nur dabei, damit sie mal wieder im Ring steht nach der langen Pause. Aus fünf angetretenen Hündinnen wurde Roxy zweite hinter der späteren BOB-Hündin, die sowieso überall gewinnt, sogar wenn sie lange und ausgiebig in den Ring uriniert. So haben wir in Neunkirchen gleich vier Mal ein V2 erhalten und sind tatsächlich stolz und sehr zufrieden mit den Ergebnissen.

Gar nicht glücklich waren wir danach! Um 13 Uhr waren die Collies fertig gerichtet, um 16 Uhr hatten wir endlich die Bewertungen in der Hand. Es gab eigentlich gar keinen Schatten mehr auf dem Platz und auch meine Bitte um eine Ausnahme wegen der Belastung für mein altes Mädchen wurde abgelehnt. Dat Rettich hat es gut weggesteckt, meine Sorge war unnötig. Aber die Pandemie-Zeit sollte doch allen Veranstaltern gezeigt haben, daß niemand mehr sinnlose Stunden auf Bewertungen warten braucht, und ehrlich gesagt: wir hätten auf die Meldung verzichtet, wenn wir es geahnt hätten.

Mein Fazit ist also ein gemischtes: Wir werden Neunkirchen nicht mehr im Hochsommer in Erwägung ziehen. Da ist eine klimatisierte Messehalle für Mensch und Hund deutlich angenehmer.

Neuss: German Winner und Internationale

Man soll ja immer mit etwas positivem beginnen und so habe ich wirklich länger überlegt, wie mein Bericht über die großen VDH-Shows am 09. und 10.07.22 beginnen soll.

Von der Stadt selbst habe ich leider gar nichts gesehen. Das Hotel und auch das Showgelände auf der Rennbahn Neuss lagen verkehrstechnisch sehr günstig an der Autobahn. Da haben wir das erste Plus! Neuss scheint eine hohe Lebensqualität zu haben, denn ich habe nur freundliche und entspannte Menschen getroffen. Vom gesamten Hotelpersonal über die Männer am Einlaß zur Show bis zu der Besucherin, die lange mit mir am Ring verweilte und mir die Wartezeit mit klugen Fragen vertrieb.

Der Einlaß klappte tatsächlich zügig und problemlos, da die Notausgänge der Rennbahn auch als Ein- und Ausgänge der Show genutzt wurden. Die QR-Codes für den Eintritt hatte es vorab per Mail gegeben, zusammen mit den Startnummern. Die Codes wurden nur noch kurz gescannt und man war drin! Das war ja einfach! Gruß nach Karlsruhe, wo man eine Stunde Wartezeit für die Aussteller als normal empfindet. Alle Hunde mußten ein einfaches Gesundheitszeugnis vom Haustierarzt mit der Anmeldung einreichen, somit entfiel die sonst übliche Besichtigung der Hunde durch den örtlichen Tierarzt auch und für die Tollwut-Impfung waren Stichproben während der Show angekündigt. Im tollwutfreien Deutschland eine sinnvolle Maßnahme.

Damit ist der positive Teil wirklich ausgereizt, denn diese Show war mit das schlechteste, was ich je an Vorbereitung und Organisation erlebt habe. Schlimmer war nur Neunkirchen im Saarland, als kurzfristig Saarbrücken ersetzt werden mußte.

Beginnen wir doch mit der Anreise. Die empfohlenen Parkplätze befanden sich weit außerhalb vom Showgelände. Die erwähnten 10-15 Minuten Fußweg mögen für einen normalen Spaziergang passen. Aussteller haben für gewöhnlich Unmengen an Gepäck dabei: Zelte, Boxen für die Hunde, Tische und Stühle, Verpflegung, Näpfe und natürlich Hunde jeder Größe und Lautstärke. Die Karawane zog also im Tempo des Langsamsten und deutlich länger als 20 Minuten über bucklige Schotterwege zum Eingang. Dabei werden die Arme immer länger und ich war glücklich, daß meine Hunde selber laufen und nicht innerhalb einer Box gezogen werden. Den Platz für die Wohnmobile habe ich überquert und dafür überhaupt Geld zu wollen, war eine Frechheit.

Was auf der Grafik noch halbwegs nett aussieht, entpuppte sich in der Realität als Zumutung. Alle Industrieaussteller, alle Organisation und jegliche Verpflegung befanden sich weitab von den Ringen der Aussteller. Dabei hätte es mehr als genug Platz für einen mobilen Getränkeanbieter gegeben. Besucher verirrten sich so kaum zu den Showringen. Sie hätten dort auch nicht einmal eine Bank zum Verweilen gefunden! Sogar ein schwer eingeschränkter Richter stand am Sonntag fast eine Stunde in der Sonne, weil die vorhergehende Rasse etwas länger im Ring war. Wenigstens hat man ein paar chemische Toiletten für die Aussteller aufgestellt. Sanitärwagen befanden sich nur im kommerziellen Abschnitt der Rennbahn. Ein paar wenige Bäume spendeten Schatten und ein Zelt mitzubringen, das hatte sich von selbst verboten. Alleine mit dem üblichen Gepäck und den beiden Hunden wäre das Zelt zu viel Gewicht geworden. Es hätte auch nicht über Nacht auf dem Platz bleiben können, da wir von Ring 19 nach Ring 31 wechseln mußten.

Die Ringe selbst waren recht frisch gemäht und der Grasschnitt lag in akkuraten Streifen im Ring. Mein junger Sheltie bekam die Nase beim Laufen kaum hoch. Ich hatte Mühe, ihm zu erklären, daß Gras plus Linie nicht gleich Schnüffeln ist.

Das viele Heu verdeckte allerdings auch gefährlich tiefe Löcher in manchen Ringen. Kleinstrassen sollen während der Vorführung komplett darin verschwunden sein. Manche Richter verlegten die Beurteilung des Gangwerks deshalb auf die staubigen Wege zwischen den Ringen. Ich habe von einer Ausstellerin gelesen, die sich einen mehrfachen Knöchelbruch zugezogen hat.

Übrigens haben die Aussteller selbst das Heu neben die Ringe geräumt, so daß in einigen Ringen wenigstens am Sonntag etwas Normalität möglich war.

Das positivste an diesen beiden Tagen war das Wetter! Weder bei 40°C noch bei strömendem Regen hätte ich mich auf diesem Platz aufhalten wollen. So haben wir doch recht unbeschadet durchgehalten.

Am Samstag war die Internationale Show.

Der kleine Thorin überraschte mich mit einem V1 CACJ in der Jugendklasse und trägt jetzt den Titel „Jugendsieger Neuss“. Dafür hätte man noch eine weitere Rosette an einem der weit entfernten Stände abholen können.

Der Hobbit mußte sich in der Championklasse einem wirklich schönen Mitbewerber geschlagen geben. In seiner tollen Bewertung findet sich kein Mangel. Bei den Champions entscheidet oft nur der Geschmack des Richters und der andere Rüde hatte einen vollen weißen Kragen. Daran scheitert es doch recht häufig und wir haben uns daran gewöhnt.

Am Sonntag dann die German Winner:

Thorin mochte den Richter überhaupt nicht leiden und der fand ihn insgesamt zu feminin. Mit gerade 10 Monaten muß er aber nicht wirklich wie ein gestandener Kerl aussehen. Ich hatte auch das Gefühl, daß zwei Tage hintereinander noch etwas zu viel große Show für den Kleinen sind.

Der Hobbit hatte am zweiten Tag einen anderen Mitbewerber. Das war ein netter Rüde, aber leider so vollständig abgehaart wie eine Hündin nach dem Werfen. Von den Collies kenne ich es, daß bei fehlender Ausstellungskondition nicht mehr als ein SG (sehr gut) vergeben werden kann. Bei den Shelties ist das offensichtlich anders, sonst hätte die Besitzerin und Rasse-Spezial-Richterin diesen Rüden ja sicherlich zu Hause gelassen. Wir sind noch neu bei den Shelties und lernen immer wieder dazu.

Da bei der German Winner der Erstplatzierte zwei Anwartschaften auf den VDH-Champion erhalten kann und die Reserve-Anwartschaft des Zweitplatzierten zu einer vollen Anwartschaft aufgewertet wird, sind wir dennoch zufrieden. Mit dieser aufgewerteten Anwartschaft hat der Hobbit nun seine Tickets zusammen. Unser Bedarf an VDH-Shows ist aber auch erstmal wieder für längere Zeit gedeckt.

Wir hoffen auf Welpen

Schon beim A-Wurf habe ich davon geträumt, daß einmal beide Eltern eines Wurfes Liaison-Collies sein werden. Darauf mußte ich 13 Jahre warten, damit es kein Inzest sein würde.

Jetzt ist es soweit: Liaison Finesse und Liaison Gigolo haben am 08.07.2022 Hochzeit gehalten. Sein Opa ist ihr Vater und das ist kein geringerer als unserer großartiger Ch. Liaison Chagall. Es wird also sehr typvolle Welpen geben. Wir hoffen auf typische Liaison-Collies mit wenig Unterwolle und langem Deckhaar in Blue-Merle und Tricolor und wir hoffen, daß sich auch die beiden Mütter Roxy und Liese erkennen lassen. Beide sind wunderschöne und sehr sanfte Hündinnen.

Weil Finesse und Gigolo beide auch MDR1, IPD und DM +/+ sind und eine A-Hüfte vorweisen können, werden diese Welpen auch gesundheitlich das beste Startpaket haben. Ich bin so voller Vorfreude auf die Welpen!

Jetzt kommt wieder die schlimmste Zeit in der Zucht: WARTEN. Interessenten dürfen gerne die Wartezeit mit uns teilen und sie damit angenehmer machen. Zusagen gibt es wie immer erst, wenn die Welpen da sind und wir die neuen Familien kennen gelernt haben. Über eine Mail an info@liaison-collies.de können wir gerne einen Termin für ein Telefongespräch ausmachen.