Polhov Gradec 20.08.2022

Das war die schönste Show bisher in Slowenien und man hat dort wirklich gut organisierte Ausstellungen! Aber hier hat auch das ganze Drumherum gestimmt: ein Parkplatz in unmittelbarer Nähe, das Gelände direkt an einem Biergarten mit leckerer Speisekarte und Holzkohlegrill … und mit vielen alten Bäumen, die mehr als genug Schatten boten. Die Show selbst zog sich über 2 Tage, unsere FCI-Gruppe I war am Samstag eingeladen. Die Menge an Hunden und Ausstellern, die sonst auf einer CACIB wimmeln, war quasi halbiert. Das brachte ausreichend Platz überall und es machte einfach Spaß, sich auf dem Gelände zu bewegen. Das Ringpersonal war auf Zack, der Richter nutzte die vorgegebenen 3 Minuten für die Bewertung pro Hund und das Ergebnis hatte man Sekunden später bereits per Mail auf dem Handy. So manche Show in Deutschland könnte hier viel lernen!

Eigentlich waren für dieses Jahr nur Ausstellungen in Deutschland geplant, aber der Frustlevel ist dabei kontinuierlich angestiegen. Wir mußten einfach mal wieder in die Welt hinaus, also bin ich nur mit dem Hobbit nach Slowenien gefahren. Wir haben in Polhov Gradec ein paar Bekannte aus der Colliewelt getroffen und haben einen Multi-Champion-Sheltierüden mit russischem Stammbaum und französischen Besitzern kennen gelernt. Meine Sprachkenntnisse reichten aus, um über Shelties und Shows zu fachsimpeln. Es war ein richtig schöner Tag und er wurde gekrönt mit einem tollen Erfolg: Zum ersten Mal erreichte der Hobbit nicht nur V1 CAC und CACIB, sondern auch das BOB (Best of Breed). Ganz nebenbei ist er jetzt auch Dolomiten-Sieger. Solche Tagestitel sind wirklich lustig.

Selbstverständlich fährt man danach nicht nach Hause, sondern zeigt seinen Sieger auch im Ehrenring, auch wenn wir abends um 20 Uhr doch schon sehr müde waren. So wurde aus einer geplanten Reise von 24 Stunden ein echter Trip. Wir hatten dann auf der Rückfahrt unendlich viele Staus und waren am Sonntag um 19:45 Uhr wieder zu Hause. Muß man auch mal gemacht haben und es tat der Freude über den Erfolg echt keinen Abbruch.

SIG Koblenz 13.08.22

Die Shetland Sheepdog Interessengemeinschaft e.V. (oder ganz entspannt SIG) richtet beim Boxerclub in Koblenz eine kleine Clubshow aus, die wir nun schon zum zweiten Mal besucht haben. In diesem Jahr waren 21 Shelties gemeldet und vermutlich waren auch etwa soviele Menschen auf dem Platz. Wenige Aussteller hatten 2 Hunde gemeldet und noch weniger waren mit 2 Menschen angereist. Dazu kommt Ringpersonal und Catering, also gut, vielleicht waren wir 30 Menschen.

Die Anreise ist erwähnenswert, denn man sollte schon wissen, daß man vom Navi auf die parallele Hauptstraße geschickt wird, um anschließend den ganzen Weg auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg zurück zu fahren. Parkplätze waren für die wenigen Teilnehmer ausreichend. Um Schattenplätze muß man nicht bangen, es gibt keine.

Auf dem sonnigen Hundeplatz fanden die meisten Aussteller Platz im Schatten eines Wirtschaftsgebäudes und da sich alle Vereinsmitglieder kannten, rückte man dort auch gut zusammen. Einige Bäume am Rand machen Hoffnung auf mehr Schatten in den nächsten Jahren. Der Platz selber hatte kaum noch ein grünes Kräutlein. Leider standen gerade im Ring vertrocknete Gräser in Sheltie-Bauchhöhe. Dem Hobbit war das egal, der Thorin lief (un)lustigen Slalom. Dieser kleine Mann entwickelt sich zu einer echten Herausforderung, irgendwas stört den Prinzen eigentlich immer.

Die Verpflegung wurde vom Boxerclub sichergestellt und war wirklich lecker. Es gab Kaffee, Kuchen und zum Mittag wurde gegrillt. Alle waren super freundlich und am Schluß gab es auch noch einen Kaffee gratis. Hier einfach mal ein herzliches Danke an die Koblenzer für einen gelungenen Tag.

Die holländische Richterin kannten wir noch gar nicht. Sie überraschte vor allem die Hunde mit einem ungewöhnlichen Redeschwall in ihrer Muttersprache. Entsprechend lang waren dann auch ihre Bewertungen, die aber zum Glück auf deutsch. Dabei wurde dem freundlichen und sanften Hobbit bescheinigt, er wäre eigensinnig und stur. DAS habe ich noch nie festgestellt und auch kein anderer Richter hat das je bemerkt. Tatsächlich hat er getan, was er sollte, nämlich sich sehr auf mich konzentriert und sich ganz toll präsentiert.

Nun, die 21 Shelties waren schnell gerichtet. Im Interesse der Hunde hat man die Mittagspause auf die Zeit nach dem Richten verschoben. Alle Shelties waren also im Schatten, als es richtig warm wurde und Richterin und Ringpersonal etwas essen durften. Dann noch ein kurzes Warten auf die Berichte und schon waren wir wieder auf dem Heimweg.

Zusammengefaßt ist das eine kleine nette Show von einem kleinen netten Verein, die man sich durchaus einmal im Jahr gönnen kann.

Lobenswert zu erwähnen ist auch, daß die Ergebnisse sehr schnell auf der Seite der SIG veröffentlicht werden. Ein paar Tage später findet man dort auch ein Foto von jedem ausgestellten Sheltie. Ich hoffe, daß ich dieses Foto von Thorin hier zeigen darf (ansonsten bitte Bescheid geben). Der Hobbit ist leider etwas unvorteilhaft getroffen, aber dieses Bild hier finde ich wirklich toll!

Warum ein Sheltie?

Collies sind (fast) perfekt! Wirklich! Es sind die Katzen unter den Hunden: Klug, selbstständig, anschmiegsam und pflegeleicht. Sie wollen einfach nur dabei sein, egal was man gerade tut. Ok, sie lernen es, daß man lieber alleine ins Bad geht und sie schlafen eigentlich auch lieber VOR dem Bett. Das war es dann aber schon, denn sie sind am liebsten dort, wo ihr Mensch ist und teilen gerne jedes Hobby mit ihm. Genau deshalb liebe ich Collies und es ist wundervoll, abends vor dem Fernseher einen kleinen Colliewelpen auf dem Schoß zu haben. Im Gegensatz zu einer schnurrenden Katze bleibt der Collie ganz brav dort, solange ICH das schön finde.

Schön ist das leider nicht mehr, wenn aus dem süßen Fellknäuel ein erwachsener Rüde von 61 cm Schulterhöhe und einem Kampfgewicht um die 30 kg geworden ist.

Wenn man also nicht ständig Welpen im Haus hat, vermißt man in der Zeit dazwischen dieses friedliche Atmen eines eingekuschelten Hündchens. Vielleicht haben deshalb Colliezüchter häufiger noch eine Kleinrasse im Haus, wie Pomerian, Papillon, Corgie oder …. Shelties?

Vom ersten Gedanken bis zur Verwirklichung war es ein langer Weg. Rein optisch scheint es naheliegend, aber Shelties sind etwas völlig anderes, als kleine Collies! Eine wirklich andere Rasse, mit anderem Ursprung und anderem Charakter, nur zufällig sehen sie den Collies so ähnlich. Aber auch Shelties gibt es in der englischen und der amerikanischen Variante. Wir haben uns auf Ausstellungen immer öfter am Sheltie-Ring aufgehalten und ich bin (anonym und ohne Collie an der Leine) auf Leute zugegangen und habe sie nach ihren Hunden ausgefragt. Tatsächlich vereint das die Hundemenschen, sie reden furchtbar gerne über ihre Rasse. Wir haben zugehört und auch viel gelesen und dann war die Entscheidung für den englischen Typ gefallen … und ein Darksable sollte es sein, weil er sich damit optisch nicht nur durch seine Größe, sondern auch farblich deutlich vom Collierudel in tricolor und blue-merle unterscheiden sollte. Außerdem liebe ich Füchse, also optisch … Füchse sind so ziemlich das niedlichste nach Koala-Bären, was ich kenne und die Chance, jeden Abend ein Füchslein auf dem Schoß zu haben …

Die Suche nach dem Füchslein dauerte noch einmal länger als ein Jahr, denn jetzt ging es um einen seriösen Züchter und um vielversprechende Eltern.

Optimal für uns sollte es ein Rüde sein, mit dem wir unserem großen Hobby als Aussteller nachgehen konnten. Als wir Lovesome Xeon kennen lernten, hatten wir unseren Traum gefunden! Er war natürlich unverkäuflich, aber ab da schauten wir verstärkt nach seinen Kindern und anderen Verwandten.

Der Rest ist Geschichte – und die erzähle ich auf seiner Seite ….