Rovinj

Die Adria liegt in Istrien deutlich gegen die Nachmittagssonne. Das ist schön, wenn man ein wenig natürliche Gesichtsfarbe mit nach Hause nehmen möchte. Für Fotos mit blauen Hunden vor dem blauen Meer ist es … bescheiden. Ich habe mit einer neuen Bildsoftware gespielt und nicht wirklich was erreicht. Dafür, daß es die ersten Versuche sind, bin ich doch etwas stolz. Gegenlicht bleibt eben Gegenlicht.

Rovinj4Nachdem wir von Pula doch enttäuscht waren und die Collies ordentlich gestreßt, wollten wir eigentlich direkt nach Hause. Aber wenigstens für ein Eis und zwei Fotos fuhren wir den kleinen Umweg von 9 km dann doch. Es wurden drei Eis und zehn Fotos! Istrien ist sehr italienisch beeinflußt, (in Rovinj sind fast 12 % der Einwohner Italiener) so daß man fast an jeder Ecke wunderbares Eis bekommt. Und Rovinj möchte wohl zu gerne mit Rimini verwechselt werden! Nicht nur wegen der wundervollen Lage, sondern wegen dem absolut tourismusorientierten Stadtbild. Am Strand entlang wechseln sich Cafés mit Eisdielen und Pizzerien ab.

Niemand muß sich wundern, daß jeder die gleichen Urlaubsfotos mitbringt. In Rovinj steht alle paar Meter ein Schild „Foto-Point“ und da es wirklich schöne Motive sind, bleibt auch genau da jeder stehen.

Wir hatten Spaß an den Foto-Points und am Eis und die Collies waren dankbar, daß wir nur entspannt rumgesessen haben.

Abfahrt

Pula

PulaBogenBevor man sich auf einen Städtetrip begibt, sollte man etwas Hintergrundanalyse betreiben. Pula war eines dieser unbeschriebenen Blätter für mich, bis auf die Lage an der Südspitze Istriens und ein paar Fotos vom Amphitheater kannte ich nichts. Wesentlich mehr war auch nicht zu finden. Das historisch da mal Römer lustwandelt sind, war schon dank des imposanten Theaters klar. Ansonsten hatte sich Byzanz dort länger breit gemacht und die KuK-Monarchie baute Pula zum Militärhafen aus. Immerhin ist Italienisch zweite Amtssprache im Umland und damit erklären sich die mehrsprachigen Straßenschilder und es ist alles gesagt, was man wissen muß.

Also ab ins Auto und auf in das 20 km entfernte Pula. Das Amphitheater kann man eigentlich gar nicht übersehen und reichlich Parkplätze (mit Parkscheinautomat) gab es auch rundherum. Ich tat, was offensichtlich alle tun: Ich machte die trillionsten Fotos aus allen Perspektiven von der römischen Ruine. Künstlerisch wertvoll ist sicher keines meiner Bilder, aber einen Eindruck vermitteln sie hoffentlich. Für den Innenbereich sollte man Eintritt bezahlen. Normal herzlich gern, aber die Bauarbeiten waren schon von draußen unübersehbar und es versprachen sich keine atemberaubend neuen Eindrücke.

Um Ruinen zu sehen, konnten wir kostenlos die umliegenden Straßenzüge bewundern. Pula bleibt mir im Gedächtnis als eine große Ansammlung baufälliger Zeitzeugen aus der Tito-Ära, engen lauten Gassen und schrill-laut schreienden großen Vögeln auf den Dächern. An der Hafenpromenade lärmten dafür Jugendliche, die öffentlich Urkunden verliehen bekamen und endlich weiß ich auch, was Palmen im Winter tun: Sie kriegen einen Überzieher 😀

Nach der lauten Stadt gönnten wir uns und den Collies einen beschaulichen Platz am Meer … und leider Gegenlicht.

Adria

 

Apartman Gina

Gibt es in Kroatien eigentlich Hotels?

Das ist eine rhetorische Frage und gesehen habe ich vor Ort auch schon welche … von außen! Auf der Suche nach günstigen und vor allem nach hundefreundlichen Unterkünften lande ich immer wieder bei Apartmani und habe dabei wirklich nur gute Erfahrungen gemacht.

Golas3Für unseren Kurzurlaub 2018 in Istrien haben wir ein Quartier im Umkreis von Bale gesucht, weil dort ein Wochenende mit Hundeausstellungen anstand. Nur 5 km entfernt in Gola^s (das Dach gehört über das S, aber sag das meiner Tastatur!)  fanden wir

Apartman Gina.

Hinter dem Link verbirgt sich die Buchungsseite für dieses hübsche Haus und ich mache herzlich gerne Werbung dafür! Die Fotos auf dieser Buchungsseite entsprechen vollständig dem, was wir vorgefunden haben. Meine eigenen Bilder können gut damit verglichen werden. Es war vom Fernsehen mit deutschen Sendern bis zum Toilettenpapier tatsächlich alles da, was man braucht. Wirklich loben muß ich die Sauberkeit im ganzen Haus. Geschirr und Fliesen glänzten um die Wette. Es lagen sogar frisch geplättete Geschirrtücher bereit! Den Duschvorhang mit Hundepfoten mußte ich natürlich unbedingt auch fotografieren 😉

Die Kroaten sind als gastfreundlich bekannt, hier haben sie diesem Ruf wirklich alle Ehre gemacht. Schon lange vor der Ankunft gab es Kontakt per SMS und wir konnten trotz des weiten Weges unsere Ankunftszeit gut eingrenzen. Die Eigentümerin wohnt nämlich nicht vor Ort, sondern kam von Pula, um uns die Tür zu öffnen und das Haus zu erklären! Und sie hatte schon ordentlich eingeheizt! 🙂 In der offenen Küche stand ein Holzofen, der das gesamte Haus in eine Sauna verwandelte. Wir waren besorgt, daß die Collies sich ihr kostbares Fell am Ofen verbrutzeln und schon flitzte sie wieder ins Haus, um alle Fenster zu öffnen und entschuldigte sich für die Wärme.

Wir sollten es bitter bereuen, daß wir die Wärme des Holzfeuers einfach so aus dem Haus gelassen hatten! Wir waren die ersten Urlauber in dieser Saison und das Haus war ausgekühlt von einem harten Winter. Alle Kissen, Decken und Matratzen waren kalt und vor allem wirklich feucht. Noch bis vor einem Tag war kühles Regenwetter in Istrien. Das ist normal im April in Kroatien. Wir hatten es schon einmal in Zadar im April 2013 erlebt und leider wieder vergessen. Die Urlaubssaison fängt wohl auch deshalb erst im Mai an und vorher sind sogar die meisten Rastplätze an der Autobahn geschlossen. Nach einer unangenehmen Nacht haben wir am nächsten Tag die Decken und Kissen auf der Terrasse in der Sonne gewendet. Da wir leider kein Holz für den tollen Ofen hatten, mußte die Klimaanlage 12 Stunden arbeiten. Um den Stromverbrauch tat es uns herzlich leid, aber ab da konnten wir wirklich gut schlafen und hatten einen tollen Aufenthalt.

Für Hundebesitzer sei erwähnt, daß es ein Gefrierfach im Kühlschrank gibt und wir damit das mitgebrachte Fleisch gut über die Zeit verteilt füttern konnten. Auch wichtig für Hundebesitzer: Die Zufahrt ist vorne durch ein großes Gittertor zu verschließen, aber hinten herum finden nicht nur die eigenen Hunde raus, sondern auch die Dorfhunde herein! Wir hatten uns immer über die Kothaufen in der Einfahrt gewundert und diese am Anfang ganz brav und deutsch aufgesammelt und eingetütet. Irgendwann waren es doch mehr, als unsere Collies hätten machen können 🙂

Eines Morgens wurde ich dann auch schon auf der Terrasse erwartet. Das kleine Sheltie-Mix-Kerlchen sah mich mit riesigen treuen Augen an und erwartete wohl sein Frühstück. Der Kleine benahm sich, als würden ihm Futter plus Streicheleinheiten zustehen, sozusagen als Gebühr für unseren Aufenthalt. Sein schwarzer Kumpel blieb etwas schüchterner hinter dem Tor und kläffte nur unentwegt und laut. Seine Stimme kannten wir schon vom ersten Tag an. Unsere beiden Collies waren not-amused, da spielten sich unterschwellige Revierkämpfe ab. Nein, sie haben sich nichts getan, aber die vielen Haufen und Pfützen erklärten sich nun ganz klar als Markierungen.

Im kleinen Garten an der Einfahrt und auf den großen Wiesen in Golas haben wir reichlich Fotos geschossen, vor allem, weil es die ersten Blumen nach dem scheußlichen Winter zu fotografieren gab. Die beiden Collies hielten von unseren Fotoshootings nicht allzu viel. Nach der Show wollten sie nicht mehr posen, sondern nur noch spielen und toben. Besonders der Bär war richtig albern und genoß Wind und Sonne ausgiebig.

Trotzdem nutze ich jede Gelegenheit, um einen ganz besonderen Ausdruck einzufangen. Die Ergebnisse sind leider noch mäßig. Im Blogtitel sieht man das Ziel meiner Bemühungen, der besondere Ausdruck von Ch. Liaison Amourette. Sie ist immerhin die Mutter des Bären und damit die Oma der Liese. Ich darf also noch hoffen, daß mir solch ein Bild gelingt. ❤

Ausstellungen Pula und Rovinj

BaleLieseUnser Herr Bär (Ch. Liaison Chagall) und seine Tochter Liese (Ch. Liaison Élysée) brauchten beide noch je ein kleines CAC, um den kroatischen Championtitel zu vollenden …. und wir brauchten nach einem feuchten und grauen Winter endlich mal wieder Sonne. Relativ kurzfristig fiel daher unsere Entscheidung, die beiden großen Hallenausstellungen in Luxemburg und in Salzburg am gleichen Wochenende nicht zu melden, sondern nach Kroatien zu fahren. Schließlich soll uns unser Hobby ja Spaß machen.

 

Die Orte Pula und Rovinj liegen in Istrien nur ca. 30 km voneinander entfernt und beide Ausstellungen waren für Samstag und Sonntag des gleichen Wochenendes geplant. Für uns hieß das: doppelte Chance, um das letzte Ticket zu erreichen, der weite Weg sollte sich ja auch lohnen.

Bale

Der Kroatische Kennelklub schafft es immer wieder, mit wenigen Mitteln großartige Ausstellungen zu veranstalten. Diese beiden CAC fanden auf dem gleichen Gelände statt, im Footballstadion von Bale (Blick auf Bale siehe Foto). Dieser kleine Ort liegt etwa mittig zwischen Pula und Rovinj. Wir wohnten nur 5 km entfernt und hatten so wirklich entspannte Tage.

 

 

 

Es gab vier Ringe, davon zwei auf einem betonierten Platz und die anderen beiden im grünen Gras daneben. Damit alle die gleichen Bedingungen hatten, wurde das Terrain am nächsten Tag gewechselt. Die Fotos haben wir in den frühen Morgenstunden geschossen, bevor der Platz vor Menschen wimmelte und man nichts mehr erkennen kann.

Der erste Blick bei einer Show geht immer in den Katalog! Wieder einmal waren keine kroatischen Collies gemeldet. Anscheinend gibt es keine ambitionierten Aussteller in diesem schönen Land. Die Liste war klein, aber international und erlesen. Wir freuten uns, u.a. eine Bekannte aus der Slowakei wieder zu treffen. Auch eine Championhündin aus Italien war da – und mußte sich unserer Liese geschlagen geben. Sogar eine sehr bekannte Züchterin aus England war als Eigentümerin eines Hundes gemeldet. Sie war nicht persönlich anwesend, aber ihr Rüde wurde von einem ebenso bekannten professionellen Handler präsentiert und gewann folgerichtig an beiden Tagen das BOB (Best of Breed). Das BOS (Best of Opposite Sex) erhielt dafür an beiden Tagen unsere kleine Liese, gerade 27 Monate alt.  Wir waren wirklich dankbar, daß uns somit die Mühen des Ehrenringes abgenommen waren und wir die Nachmittage für Ausflüge in die Umgebung nutzen konnten.

Unsere beiden haben ihre Aufgabe übererfüllt und an beiden Tagen die Anwartschaften für den Kroatischen Champion (CAC) erhalten. In den nächsten Tagen erwarten wir die Urkunden per Post.

 

Einen Wermutstropfen haben diese Erfolge: Wir haben jetzt 3 kroatische Champions (die Dritte ist Ch. Liaison Amourette) und somit keinen Grund mehr, für einen Kurzurlaub an die kroatische Adria zu fahren.