Neunkirchen 24.07.22

Das war mal wieder so ein Datum, an dem ich mich und meine Hunde vierteilen könnte. An diesem Wochenende lockten mich Internationale Ausstellungen in Marche-en-Famenne, Chemnitz und Klagenfurt. Besonders Klagenfurt hatte es mir angetan, bei beiden Richtern hätte ich sehr sehr gerne ausgestellt und die Österreicher sind wirklich sehr nette Menschen. Die Saarländer sind fast genauso nett, sie essen bloß alles mit Maggi. Wir sind nur zugezogene Pfälzer, da darf ich sowas schreiben! Meinen inneren Kampf hat Neunkirchen gewonnen, weil es nur 77km entfernt ist und dort auch ein netter Österreicher als Richter eingeladen war. Für diesen Richter wollte ich dem alten Rettich-Mädchen nochmal den Staub aus dem Pelz klopfen und sie in ihrem geliebten Ring zeigen.

Aber fangen wir von vorne an! Wir sind sehr zeitig gestartet, weil wir schon mehr als einmal durchs Saarland geirrt sind, um das Ausstellungsgelände zu finden. Neunkirchen kannten wir noch nicht und waren für alles gewappnet. Dann war es überraschend einfach und wirklich verkehrsgünstig gelegen. Für 122 gemeldete Hunde gab es aber viel zuwenig Parkplätze, es kommt ja nicht jeder gleich mit 4 Stück, so wie wir. Die Zufahrt zu den Parkplätzen vom Hundeplatz war schon 30 Minuten nach Einlaßbeginn versperrt und die Aussteller parkten entlang der Bundesstraße. Wir hatten Glück auf der Schattenseite zu stehen und noch recht nah am Eingang. Die letzten hatten sicher wenig Spaß mit Gepäck und Hunden auf einer befahrenen Straße, vor allem am späten Nachmittag zurück zum Auto über heißen Asphalt.

Die „HSF Saarpfoten“ erwiesen sich als tolle Gastgeber. Sie verfügen über einen wirklich großen Platz, ein ausreichendes Vereinsheim und nette Menschen, vermutlich Saarländer. Für den verbrannten Rasen konnten sie nichts, aber er war wenigstens kurz geschnitten. Der erste Blick ließ dann aber schon befürchten, was dann auch eintrat: Die Sonne brannte erbarmungslos auf den gesamten Platz und es gab nur schmale Randstreifen mit etwas Schatten. Die 3 Ausstellungsringe waren schön groß abgesteckt, damit jeder sein Gangwerk auch zeigen konnte. Zwei der Ringe durften den schattigen Randstreifen mit nutzen, der dritte Ring leider nicht. Ausgerechnet dort wurden aber die meisten Hunde ausgestellt, denn von den 122 Hunden war die Hälfte beim Österreicher gemeldet, die anderen verteilten sich auf das deutsche Richterehepaar.

Um 10 Uhr begann pünktlich das Richten und Thorin stand mit Startnummer 3 fast sofort im Ring. Eigentlich stand er nur wenig, er saß lieber und Laufen war auch nicht in seinem Plan. Er ist mit 11 Monaten gerade mitten in der Pubertät und der König der Zwerge testet gelegentlich meine Geduld sehr ausführlich! Mit einem Vorzüglich 2 wurde er für diese Glanzleistung sehr fürstlich belohnt. Unser Hobbit hat sich dagegen ganz hervorragend präsentiert. In einer starken Klasse mit gleich vier schönen Champions war sein zweiter Platz ein ganz toller Erfolg, auf den wir wirklich stolz sind. Er konnte damit auch seine Züchter beeindrucken, die danach ausführlich mit ihm Kuscheln konnten.

Nach den Shelties durften die Collies in den Ring. Um 12:30 Uhr stand Ch. Liaison Amourette souverän und sehr präsent in der Veteranenklasse, gemeinsam mit einer knapp 9jährigen Hündin im sonnigsten Ring. Natürlich konnte sie nicht mehr im Vollspeed zwei volle Runden drehen, sie ist 13,5 Jahre und es war inzwischen richtig heiß. Aber das Rettich-Mädchen ist in sehr guter Kostitution, eine Runde hat sie gezeigt und ihre klaren Augen strahlten wie früher im Ring. Sie war glücklich und ich hatte einen echten Gänsehaut-Moment. Vor ziemlich genau 11 Jahren hatte sie in Saarwellingen vom gleichen Richter das BOB erhalten, ihr erstes und unseres auch! Es ist wirklich schade, daß um den Ring herum alle nur mit sich und ihren Hunden beschäftigt waren. Gerade die Veteranen hätten viel mehr Aufmerksamkeit verdient.

Unsere Roxy hat uns den nächsten glücklichen Moment beschert. Nach ihren Welpen war sie noch gar nicht wieder im vollen Fell und eigentlich nur dabei, damit sie mal wieder im Ring steht nach der langen Pause. Aus fünf angetretenen Hündinnen wurde Roxy zweite hinter der späteren BOB-Hündin, die sowieso überall gewinnt, sogar wenn sie lange und ausgiebig in den Ring uriniert. So haben wir in Neunkirchen gleich vier Mal ein V2 erhalten und sind tatsächlich stolz und sehr zufrieden mit den Ergebnissen.

Gar nicht glücklich waren wir danach! Um 13 Uhr waren die Collies fertig gerichtet, um 16 Uhr hatten wir endlich die Bewertungen in der Hand. Es gab eigentlich gar keinen Schatten mehr auf dem Platz und auch meine Bitte um eine Ausnahme wegen der Belastung für mein altes Mädchen wurde abgelehnt. Dat Rettich hat es gut weggesteckt, meine Sorge war unnötig. Aber die Pandemie-Zeit sollte doch allen Veranstaltern gezeigt haben, daß niemand mehr sinnlose Stunden auf Bewertungen warten braucht, und ehrlich gesagt: wir hätten auf die Meldung verzichtet, wenn wir es geahnt hätten.

Mein Fazit ist also ein gemischtes: Wir werden Neunkirchen nicht mehr im Hochsommer in Erwägung ziehen. Da ist eine klimatisierte Messehalle für Mensch und Hund deutlich angenehmer.

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